Mit einem Ehrenmal im Burgsinner Friedhof würdigt die Marktgemeinde seit Kurzem ihre verstorbenen Ehrenbürger.
Als Peter Gleue, nicht in Burgsinn lebender Nachkomme der alteingesessenen Unternehmerfamilie Reitz, Bürgermeister Franz Schüßler darüber informierte, dass er die Reitzsche Gruft aufgeben wolle, kam dem Bürgermeister der Gedanke, diese repräsentative Grabanlage zum Ehrenmal umzufunktionieren. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu. Für den Rückbau erhielt die Marktgemeinde von Peter Gleue 1000 Euro erstattet, während für die Sanierung und das Anbringen der Schrifttafeln Kosten in Höhe von 3500 Euro entstanden.
Nun erstrahlt die ehemalige Grabstätte, in der unter anderem 1955 der Gründer des Burgsinner Elektrizitätswerkes sowie eines Sägewerkes, Carl Reitz, beigesetzt wurde, im neuen Glanz und bietet eine würdige Erinnerungsstätte für die sechs verstorbenen Ehrenbürger – so an den evangelischen Pfarrer Georg Zeitler, dem 1923 die Ehrenbürgerwürde verliehen wurde.
Zeitler war 45 Jahre Seelsorger in Burgsinn und hat das Gemeindegeschehen in dieser Zeit mitgeprägt. Unter anderem fertigte er ausführliche schriftliche Aufzeichnungen über das Ortsgeschehen und die politischen Verhältnisse an. Mit 94 Jahren starb Pfarrer Zeitler im November 1945.
Dr. med. Anton Adelmann war über 50 Jahre lang praktizierender Arzt in Burgsinn, genoss großen Respekt und war sehr beliebt. Die Bayerische Staatsmedaille, das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenbürgerwürde wurden ihm 1980 für seinen unermüdlichen Einsatz verliehen. Adelmann starb im September 1987 im Alter von 94 Jahren.
Ebenfalls 1980 wurde Rektor Josef Handick zum Ehrenbürger ernannt. Gewürdigt wurde damit sein Einsatz als Pädagoge, sein Engagement für den Bau der Zentralschule, der Turnhallen und des Sportplatzes, aber auch für seine Tätigkeit in zahlreichen Ehrenämtern, die er in den Ortsvereinen ausübte. 82-jährig starb Handick im März 1997.
Mit dem Titel Ehrenbürger wurde 1980 auch das außergewöhnliche Engagement des katholischen Pfarrers Franz Rückel zum Wohle der Allgemeinheit gewürdigt. So ist sein Name mit dem Bau des katholischen Pfarrheimes und der Gründung der Kolpingkapelle eng verbunden.
Aber auch eine vertrauensvolle Gemeinschaft der beiden Konfessionen war ihm ein besonderes Anliegen. Im Alter von 84 Jahren verstarb Rückel im Juli 1998.
Der Lehrer Ludwig Pauthner wurde 1984 zum Ehrenbürger ernannt. Damit wurde der Einsatz Pauthners für den Fußballnachwuchs, sein 31 Jahre währendes Engagement als Vorsitzender der Sportgemeinschaft und seine Arbeit als Marktgemeinderat von 1966 bis 1984 gewürdigt. Ludwig Pauthner starb im Juli 1985 im Alter von 70 Jahren.
Außer der Staatsmedaille für besondere Verdienste und dem Bundesverdienstkreuz wurde Heinrich Müller 1990 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Müller war von 1956 bis 1990 ehrenamtlicher Bürgermeister der Marktgemeinde. Unter seiner Amtszeit wurden die erste Kläranlage, die Turnhalle und das Zentralschulgebäude gebaut. Auch die Planung für die Sinngrundhalle fällt noch in seine Amtszeit.