Nach über 15 Jahren im Rienecker Stadtrat hat Erich Schrötz am Dienstag seinen Rücktritt vom Ehrenamt erklärt. Schon am Montagabend war er der Stadtratssitzung ferngeblieben.

„Um Spekulationen vorzubeugen: Ich erfreue mich bester Gesundheit!“, sagte Erich Schrötz am Mittwoch auf Nachfrage der Redaktion. Schon vor der Kommunalwahl vor zwei Jahren sei für ihn klar gewesen, diese Periode nicht zu Ende zu bringen, das sei intern auch bekannt gewesen. „15 Jahre sind lang genug.“ Nun, zwei Wochen nach dem 60. Geburtstag, hielt er den Zeitpunkt für gekommen. Nachrückerin für ihn auf der Liste der Rienecker Jungen Wähler-Union wäre Eva Wirthmann.

Schrötz, der in der letzten Amtsperiode auch Dritter Bürgermeister war, blickt nicht im Zorn zurück, kritisiert aber an der Arbeit des neuen Stadtrats, dass vieles nicht mehr der Sache gelte, sondern sich nur noch persönlich gegen Bürgermeister Wolfgang Küber richte: „Jede Sitzung ähnelt einem Untersuchungsausschuss.“ Schrötz: „Ich blicke auf angenehmere Zeiten zurück, wo mit weniger Diskussionen viel erreicht wurde.“ Er zählt auf: Brunnenweg, Parkplatz, Friedwald, Umgehungsstraße, Schule, Obertorstraße und die Wasserversorgung nebst Hochbehälter: „Damit sind die Grundsteine für Rienecks Zukunft gelegt.“

Über die aktuelle viel diskutierte und durch Probleme der Baufirma erschwerte Friedhofssanierung sagt Schrötz: Die Sanierung sei schon seit den 1970er Jahren nötig und erst Bürgermeister Küber habe sich an die schwierige Aufgabe getraut. Überhaupt hält er nach wie vor zu seinem politischen Weggefährten: Seit über 40 Jahren sei er der Familie freundschaftlich verbunden. „Ich schätze Wolfgang Küber, weil er ein dickes Fell hat, geradlinig ist und eine starke Persönlichkeit.“ Auch künftig möchte Schrötz „unserer Fraktion und meinem Bürgermeister mit Rat, wenn er gebraucht wird, zur Seite stehen.“