Trotz hohen Schadholzanfalls hat der 1230 Hektar große Gemeindewald im vergangenen Jahr 2020 einen Gewinn von rund 50 000 Euro eingebracht. Dieser finanzielle Erfolg sei allerdings nur durch Landeszuschüsse in Höhe von rund 135 000 Euro möglich geworden, erläuterte Bürgermeister Günter Koser (CSU) in der Sitzung des Gemeinderats-Sonderausschusses am Mittwoch.
Der reguläre Hiebsatz für den Steinfelder Gemeindewald liegt bei 8500 Festmetern Holzeinschlag pro Jahr. Wegen hohen Schadholzanfalls aufgrund Hitze, Trockenheit und Borkenkäferbefalls wurde bereits 2020 nur mit einem Einschlag von 6910 Festmetern geplant. In diesem Jahr soll der Einschlag laut Koser "nochmal drastisch reduziert" werden: auf 4130 Festmeter. Dennoch rechnet der Bürgermeister, aufgrund einer Bundeswaldprämie in Höhe von 116 000 Euro, am Jahresende 2021 mit einer "schwarzen Null".
Die Gemeinde habe jahrelang gut verdient mit ihrem Wald – jetzt gehe es darum, diesen zu erhalten, sagte Koser. Notfalls müsse man vielleicht auch ein paar Jahre lang Geld zuschießen. Dieser Sichtweise schlossen sich die Gemeinderäte an, der Forstbetriebsplan 2021 wurde einstimmig (7:0) beschlossen.
Grabgebühren erhöht
Tiefer in die Tasche greifen müssen die Bürger künftig im Bestattungsfall. Einstimmig beschloss das Gremium die Gebühren im Friedhofs- und Bestattungswesen zu erhöhen. So kostet der Grabplatz für ein Familiengrab mit zwei Grabstätten künftig 600 statt bisher 400 Euro; ein Einzelgrab kostet künftig 400 Euro (bisher 200), ein Urnengrab 200 Euro (bisher 150).
Im Zuge des geplanten Umbaus der alten Schule – in Teilen des Gebäudes soll eine Tagespflege eingerichtet werden – beauftragte der Sonderausschuss mit jeweils 5:2 Stimmen folgende Fachplaner: Tragwerk: Ingenieurbüro Guntram Härth, Karlstadt (rund 25 000 Euro); Heizung, Lüftung, Sanitär: Zinßer-Ingenieure, Marktheidenfeld (rund 23 500 Euro); Elektrotechnik: Regina Hofmann, Karlstadt (rund 3800 Euro); Brandschutz: Ingenieurbüro Hasenstab, Wiesthal (5500 Euro). Einen Architektenvertrag schloss das Gremium mit dem Büro Wiener und Partner (Karlstadt). Gegen die Vergaben stimmten die beiden FW-Leute Sonja Stahl und Theobald Herrmann, weil sie die alte Schule nicht als idealen Standort für eine auch von ihnen gewünschte Tagespflegeeinrichtung ansehen.
Mehrere Bauanträge
Jeweils einstimmig grünes Licht erteilte der Sonderausschuss für die Errichtung einer Terrassenüberdachung und eines Carports an der Sattlerstraße, den Anbau einer Terrassenüberdachung am Kirchplatz sowie den Bau eines Einfamilienhauses mit Garage, Einliegerwohnung und Stellplatz am Schindersberg.
Keine Zustimmung erteilte das Gremium für den Bau eines landwirtschaftlichen Geräteschuppens im Wohngebiet an der Pfarrer-Seufert-Straße, weil es hierbei einige Unklarheiten gab; die Verwaltung will nun Kontakt zu dem Antragsteller aufnehmen.
Durchaus angetan zeigten sich die Ratsmitglieder von einem nun vorgelegten Alternativvorschlag zu einem Anbau an der Hauptstraße in Waldzell und signalisierten Zustimmung zu einem Bauantrag in dieser Form.
Einstimmig fiel der Beschluss, die Landesgewerbeanstalt Bayern mit der Standsicherheitsprüfung beim geplanten Neubau des Hochbehälters Waldzell zu beauftragen.
Ebenfalls einstimmig stellte das Gremium die Jahresrechnungen der Gemeinde für die Jahre 2018 und 2019 fest und erteilten Entlastung.
Auf Nachfrage von Edmund Knöferl (CSU) sagte Bürgermeister Koser, dass die Gemeinde die Riedgrabensanierung neu ausgeschrieben habe, nachdem der ursprüngliche Auftragsnehmer einen Rückzieher gemacht habe.
Auf Knöferls Mahnung hin, die Weide an der Brücke in Hausen müsse zurückgeschnitten werden, sagte der Bürgermeister, dass sowohl für die Weide als auch die Eiche in Waldzell mittlerweile die Untere Naturschutzbehörde zuständig sei, da die beiden Bäume als Naturdenkmale aufgenommen worden seien. Zuvor habe die Gemeinde die beiden Bäume im vergangenen Jahr allerdings noch nachgeschnitten.