Kürzlich war es endlich so weit. Jubelnde Teilnehmer der Junior-Ingenieur-Akademie des letzten Schuljahres und die gesamte Schulfamilie des BNG freuten sich, dass der Wetterballon samt selbst konstruierter Stratosphärensonde nun endlich starten konnte. Vorher hatte der Start mehrfach verschoben werden müssen.
Die an der Junior-Ingenieur-Akademie teilnehmenden SchülerInnen der achten und neunten Jahrgangsstufe hatten zuvor vier Schulhalbjahre lang Erfahrungen im Bereich Robotik, Umwelttechnik sowie 3D-Druck und Drohnenflug gesammelt. Das Ziel der Mission war es, eine selbst gebaute Sonde in die Stratosphäre zu schicken. Dort wurden chemische Experimente durchgeführt, zum Beispiel färbte das Ozon dieser Luftschicht ein mit Jod behandeltes Papier um. Außerdem konnte die Aktion auf Video festgehalten werden.
Dazu musste im Vorfeld eine Sonde konstruiert werden, die neben technischen Geräten wie zwei Kameras, einem Datenlogger mit Sensor zur Aufnahme verschiedenster Umweltdaten (Temperatur, Höhe, Geschwindigkeit, Lichtspektren) und einem GPS-Sender zur Ortung der Sonde auch eine Halterung für die Reagenzgläser mit den chemischen Experimenten enthielt. Zudem wurden die Umweltbedingungen in einer Höhe von zwölf bis 50 Kilometern berücksichtigt: Die Temperaturen sinken in der Stratosphäre auf bis –60° C und der Luftdruck geht gegen null.
Zunächst erdachten die Teilnehmenden Ideen und Konzepte für die Konstruktion der Sonde, sodass sie die widrigen äußeren Bedingungen in der Höhe aushalten konnte. Mithilfe von 3D-Druck, chemischen Versuchen und viel Klebeband wurden immer wieder neue Versuche gestartet, bis man eine funktionierende Lösung hatte. Teil des Prozesses war auch ein Workshop bei der Firma Warema zum Thema Produktdesign, bei dem die SchülerInnen lernten, wie der Weg von einer Idee hin zu einem fertigen Produkt aussieht.
Während des Flugs der Sonde sind tolle Bilder aus einer Höhe von bis zu 39.225 Metern entstanden und das Gerät wurde nach seiner erfolgreichen Mission geortet und geborgen, sodass alle gespeicherten Messdaten ausgewertet werden können. Dies übernehmen einzelne SchülerInnen im Laufe dieses Schuljahres im Rahmen des Wettbewerbs "Jugend forscht".
Von: Linda Weis (Pressebeauftragte, Balthasar-Neumann-Gymnasium)