Der bekannte Wertheimer Unternehmer Heinz Otto Salmon ist am 3. Oktober im Alter von 88 Jahren gestorben. Über Jahrzehnte leitete er das Familienunternehmen Vermop.
Geboren wurde Heinz Salmon 1927 in Mönchengladbach, wo sein Vater als Lebensmittelgroßhändler selbstständig war. Im Geburtsjahr des Sohnes gründete Max Salmon eine Textilverarbeitungsfabrik, die den Erfolg der Familie begründen sollte.
Von 1943 bis 1944 besuchte Salmon die Oberschule in Mönchengladbach und musste daneben als Notverpflichteter an den Wochenenden als Straßenbahnschaffner arbeiten. 1944 wurde das Unternehmen, das 1932 mit der Mop-Herstellung begonnen hatte, durch einen Bombenangriff zerstört.
Nach dem Krieg fand sich die Familie in Wertheim zusammen. In einer Baracke auf dem Wartberg eröffnete sie unter der Überschrift „Aus Alt mach Neu“ eine Textilveredelung. Heinz Salmon begann 1945 eine Ausbildung beim Sägewerk Uihlein in Klingenberg und stieg 1946 ins schnell wachsende elterliche Unternehmen ein. 1948 wurde er Gesellschafter und Prokurist in der Firma, die in diesem Jahr bereits 100 Mitarbeiter beschäftigte.
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1962 übernahm er die Geschäftsführung. Das 1951 bezogene Firmengebäude am Kiesweg in Bestenheid wurde mehrfach erweitert, doch es reichte bald nicht mehr aus. So wurde Heinz Salmon, der seit 1955 mit seiner Lore verheiratet war, zum „Dauerbauherrn“, wie eines seiner vier Kinder bei einer Geburtstagsfeier erklärte.
Das Unternehmen fand auf dem Gelände des ehemaligen Betonwerks Holetzko an der Ernst-Abbe-Straße einen neuen Standort. Dorthin wurde 1977 zunächst die Metallfertigung und anschließend schrittweise die gesamte Produktion verlegt.
Nach 25 Jahren an der Spitze der Geschäftsführung wechselte Salmon an die Spitze des Aufsichtsrates. Damals beschäftigte das Unternehmen rund 320 Mitarbeiter, davon knapp 280 in Wertheim.
Salmon engagierte sich zeitlebens sozial und im Vereinsleben. So war er unter anderem über 40 Jahre Mitglied bei der Rudergesellschaft Wertheim.