Lenkt man in Lengfurt beim Spaziergang oder Wandern den Schritt an der Adresse "Am Schützenhaus" zum dort stehenden Insektenhotel, fällt dort schnell der Hinweispfeil "Naturlehrpfad" ins Auge. Diesem Pfeil zu folgen lohnt sich, und man begibt sich auf einen schönen und informativen Weg, den es in dieser Form seit knapp zwei Jahren gibt, den es aber fast nicht gegeben hätte.
Ursprünglich sollte unterhalb des Gewerbegebiets in Lengfurt ein zweites Regen-Rückhaltebecken entstehen, zwischen dem südwestlichen Rand des Gewerbegebiets und dem oberen Weg am Sportgelände. Ein diesbezüglicher Gemeinderats-Beschluss von 2021 wurde aber kurz danach wieder aufgehoben werden, da das Rückhalte-Becken nun doch weiter bergseitig angelegt werden konnte, quasi der "Lebensretter" für den Eichenwald, der am ursprünglichen Planungsort steht. Da entstand eine Idee von Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock und dem verantwortlichen Förster Christoph Müller.
"Der Eichenwald Nähe Spessartstraße eignet sich hervorragend zur Anlegung eines Naturerkundungspfades für alle Generationen" ist der sachliche erste Satz einer Kurzbeschreibung in der Förderanfrage an die Kommunale Allianz Raum Marktheidenfeld e.V. (ILE). In der Beschreibung hieß es weiter: "Hier lernen die Menschen durch eine ausführliche Beschilderung und Beispielen von der Natur – und über sie." Die Förderung (pro Projekt sind es für die antragstellende Gemeinde maximal 10.000 Euro, zehn Prozent Eigenanteil) wurde gewährt, hier ca. 2600 Euro. Zur Beschilderung kamen dann noch zwei Sitzbänke als Rast- und Ruhepunkte, um "den Blick in die Baumkronen genießen, den Geräuschen der Natur zuhören oder sich einfach nur ausruhen" zu können.
Die Besucherzahl des Pfades, der auf etwa 350 Meter Länge quer durch den im Naturschutzgebiet gelegenen Eichenwald führt, nahm stetig zu, der Pfad ist längst sehr beliebt, als Naturerlebnis für alle Bürger Triefensteins und seinen Gästen, die der Gemeinde auch schon mal gerne sehr positive Resonanz geben.
Drei Stationen sind es: Tafel 1 informiert in Bild und Text über die Tiere des Eichenwaldes wie unter anderem Eichelhäher, Dachs, Wildschwein, Eichhörnchen oder Waldameise. Tafel 2 ("Der Eichenwald") liefert Informationen über die Besonderheit der Eiche und der Vielfalt dieses Waldes. Tafel 3 ist alleine dem Specht (Bunt-, Grün-, bzw. Mittelspecht) gewidmet. Und die Waldregeln, an den beiden Enden des Pfades auf dem Schild lesbar, kann und sollte man, sofern noch nicht bekannt, aufmerksam lesen.
Spaziergänger haben sich längst daran gewöhnt, dass der hangparallele Weg (unterhalb Klinik Hock zur Robert-Bosch-Straße) jetzt nur noch teilweise begehbar ist.