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Roden
Rodens neuer Bürgermeister hat Entscheidung noch keinen Tag bereut
Johannes Albert hat auch nach 100 Tagen noch Spaß in seinem neuen Amt als Bürgermeister von Roden.
Foto: Martina Schneider | Johannes Albert hat auch nach 100 Tagen noch Spaß in seinem neuen Amt als Bürgermeister von Roden.
Martina Schneider
 |  aktualisiert: 15.02.2024 18:12 Uhr

Mit 31 Jahren Bürgermeister zu sein ist sicher keine leichte Aufgabe. Johannes Albert hat sich der Herausforderung gestellt. Wie geht es ihm nach rund 100 Tagen im Amt?

„Die Arbeit ist abwechslungsreich und macht mir sehr viel Spaß“, sagt Albert. Durch seine über zehnjährige Tätigkeit in der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld hatte er schon einen guten Überblick, wie vielseitig das Amt eines Bürgermeisters und dessen Aufgabengebiete sind und wusste, was auf ihn zukommt. Zudem hatte er sich die Entscheidung zu kandidieren reiflich und lange überlegt. Ob er sie schon bereut hat? „Nicht eine Sekunde“, lacht er.

Recht zeitnah nach Bekanntgabe seiner Kandidatur hatte ihn Rodens ehemaliger Bürgermeister Otto Dümig schon in die laufenden Projekte der Gemeinde mit eingebunden. Ein großes Projekt betreut Albert seit Beginn allein: Die Großbaustelle Dorfstraße in Ansbach, die Mitte April begann und bis Ende nächsten Jahres fertig sein soll.

Dort werden die teilweise noch aus den 1920er Jahren stammenden Wasser- und Kanalleitungen komplett erneuert und danach die Straße neugestaltet. Inzwischen tauchten dort im Untergrund einige Überraschungen auf. So unterquert eine bisher nicht bekannte Kanalleitung den Dorfplatz oder es wurden Wasserleitungen mitten durch die Kanalleitungen verlegt. „Das ist früher oft so gemacht worden, weil man immer den kürzesten Weg suchte“, erzählt Albert, der viele Jahre lang im Sachgebiet Tiefbau in der VG arbeitete und daher über diese Themen gut Bescheid weiß.

„Ich schaufle mir zwischendurch immer mal Zeit frei.“
Johannes Albert, Bürgermeister Roden

Nach wie vor arbeitet der 31-Jährige wöchentlich 19 Stunden in der VG, betreut dann noch die Marktheidenfelder Wassergruppe und ist die restliche Zeit Bürgermeister von Roden. „Das passt alles gut“, sagt er, und erweckt nicht den Anschein, mit all den Aufgaben überlastet zu sein. „Ich schaufle mir zwischendurch immer mal Zeit frei“, sagt er. Dann treibt er Sport, besucht seine Lebensgefährtin in Würzburg, ist Privatmann.

Man merkt dem 31-Jährigen an, dass er seine neue Aufgabe liebt. Zum Glück, so bekennt er, sei die Coronakrise für jeden Neuland und dabei merke man schnell, dass der Zusammenhalt in der Gemeinde und der VG groß sei. Natürlich habe Corona auch seine Amtseinführung beeinflusst aber er sehe das positiv. Dadurch, dass das Rathaus eine Zeitlang geschlossen hatte und es somit anfangs auch keine Amtsstunden gab, konnte er sich langsam einfinden in die Arbeit der Gemeinde.

„Ich war zwar immer über Handy erreichbar, doch haben das noch wenige Leute genutzt“, sagt der Rathauschef. Mit ihm zogen nun auch neue Medien in die Sitzungen des Gemeinderats ein. Mittels Beamer können die Räte jetzt während der Sitzungen die Vorlagen ansehen, Pläne digital einsehen und sich auch schon im Vorfeld mit den zu behandelnden Themen beschäftigen. Die Ratsmitglieder fänden das gut, einige arbeiten in der Sitzung auch schon mit dem Tablet, es gebe keine Berührungsängste, die Arbeit werde erleichtert, sagt Albert.

Im Kreis der VG-Bürgermeister ist er zwar das Küken, fühlt sich aber keineswegs als solches und wird auch nicht so behandelt. „Die Bürgermeisterkollegen unterstützen sich gegenseitig, während der Coronazeiten hatten wir wöchentliche Videokonferenzen um immer aktuell zu besprechen, wie es in der VG und den Gemeinden weitergeht“, sagt Albert. Nun haben VG und Rathäuser wieder offen und auch die Amtsstunden können wieder besucht werden. Wenn er Fragen hat, kann er sich immer an seine Kollegen wenden und bekommt Hilfe. In der VG übernahm Albert mit dem Bereich Schulen im Verwaltungsgemeinschaftsgebiet nun auch ein neues Aufgabengebiet.

Für seine Gemeinde sieht der junge Bürgermeister noch viele Betätigungsfelder. Nach der Dorfstraße in Ansbach steht dort die Neugestaltung des Dorfplatzes an. Dazu gab es im Vorfeld schon Planungen und „die Ansbacher erinnern mich auch immer daran, diese nicht aus den Augen zu verlieren“, erzählt Albert und lacht.

„Ich habe bisher nur positives Feedback bekommen.“
Johannes Albert, Bürgermeister Roden

Das will er keineswegs aber es gibt in beiden Gemeindeteilen einiges zu tun. Die Fortführung der innerörtlichen Entwicklung, die der Gemeinderat schon seit einigen Jahren mit finanziellen Anreizen unterstützt. Parallel dazu denkt Albert aber auch an die Ausweisung neuer, kleiner Baugebiete. Dazu sieht er Potenzial in beiden Ortsteilen. „Es gibt ja auch Leute, die kein altes Gehöft im Ort sanieren, sondern sich lieber ein neues Haus bauen möchten", sagt er.

Den Ausbau der Digitalversorgung beider Gemeindeteile hat er im Blick. In Ansbach wurde mit dem Mobilfunkmast dazu schon ein erster Schritt getan, sagt er, jetzt gelte es, die Verbesserung der Netzversorgung in Roden in Angriff zu nehmen. Dazu hat Albert bereits seine Fühler ausgestreckt und dem Gemeinderat in einer der vergangenen Sitzungen auch schon mit ersten Infos versorgt.

Es gibt also viele Aufgaben, denen sich Johannes Albert stellen möchte und die sein Amt auch über die nächsten 100 Tage hinaus nicht langweilig werden lassen. Er hatte sich bei seiner Entscheidung, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren, die Frage gestellt „Wollen die Bürger mich?“ Inzwischen hat er eine so breite Zustimmung erfahren und kann diese klar mit Ja beantworten. „Ich habe bisher nur positives Feedback bekommen und das Gefühl: ' Ja, sie wollen mich.'“ Das sporne ihn an, sich weiterhin den Herausforderungen zu stellen.  „Mein neues Amt macht mir nach wie vor Spaß", bekennt er abschließend, bevor er sich wieder dem Alltagsgeschäft widmet.

 
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