(sk) Gerda und Horst Charné feierten in Duttenbrunn am 19. November ihre Goldene Hochzeit. Sie sind glücklich über ihre Gesundheit und das, was sie bisher gemeinsam erleben durften. Gemeinsam bereisten sie Griechenland, Spanien und die Türkei. Aber auch die Alpen waren ein beliebtes Urlaubsziel.
Gerda, aus dem Haus in Duttenbrunn stammend, in dem sie noch heute lebt, musste aufgrund des frühen Todes ihres Vaters schon bald ihrer Mutter bei den landwirtschaftlichen Aufgaben behilflich sein. Aber schon in früher Jugend lernte sie ihren Mann Horst kennen. Er kam 1953 nach Duttenbrunn.
Ursprünglich stammt er aus Solingen/Westfahlen, jedoch mussten er, seine Eltern und seine drei Geschwister 1942 die Stadt verlassen, sie wurden in die Rhön evakuiert. Auf der Suche nach einer Lehrstelle verschlug es Horst nach Duttenbrunn. „Am ersten Sonntag, als wir spazieren gingen, bewarfen wir Jungs die Mädels mit Tannenzapfen. Auch Gerda war dabei. Als ich sie sah, wusste ich: Das ist sie.“ Am 19. November 1960 war es dann soweit. Als eines der ersten Paare, das am Wochenende heiraten durfte, gaben sich Gerda und Horst in Duttenbrunn das Ja-Wort.
Horst Charné erlernte das Schmiedehandwerk in Duttenbrunn. Er arbeitete nach seiner Lehre bei der Firma Mero in Würzburg, wurde zwischenzeitlich auch noch zum Werksmeister ernannt, bis er 1996 nach einem schweren Betriebsunfall in den Ruhestand trat. Gerda war anfangs noch im Ledergeschäft in Duttenbrunn tätig, und ging dann zur Firma Amrhein nach Würzburg.
Ein Jahr nach der Hochzeit, 1961, erblickte Sohn Klaus das Licht der Welt, acht Jahre später folgte seine Schwester Andrea. Heute gehören noch drei Enkelkinder zur Familie Charné.
Horst und Gerda blicken auf viele Jahre Einsatz im Ort zurück. Bei Gerda hat das Engagement mit der Fahnenpatenschaft der Feuerwehr noch vor der Hochzeit angefangen. Sie gehörte dem nicht mehr existierenden Duttenbrunner Kirchenchor an, ist Mitglied im Frauenbund und im Sportverein. Seit weit mehr als 30 Jahren geht Gerda wöchentlich zur Frauengymnastikgruppe und seit einiger Zeit auch zu einer Seniorentanzgruppe nach Urspringen.
Stets übernahm sie alle Aufgaben im Hintergrund und stand ihrem Mann bei der Bewältigung seiner vielen Aufgaben im Ort zur Seite. Als Horst 1956 in den Dienst der Feuerwehr trat, ahnte er nicht, dass er fünf Jahre später als zweiter und ab 1972 zehn Jahre lang als Kommandant die Geschicke der Feuerwehr leiten würde. Ob als Mitglied im Sport- und Tennisverein oder als Schöffe am Landgericht Würzburg, Horst bewies immer, dass er stets um das Wohl seiner Mitbürger bemüht war und es heute auch noch ist.
1972 zum ersten Mal in den Duttenbrunner Gemeinderat gewählt, wurde er sogleich zum zweiten Bürgermeister ernannt. Ab 1975 musste er den schwer erkrankten Bürgermeister Eduard Krönert vertreten und trat nach dessen Tod 1976 seine Nachfolge an. Er musste regelrecht mit den Duttenbrunner Bürgern um die freiwillige Eingemeindung in den Markt Zellingen kämpfen.
Nach der Gebietsreform im Mai 1978 war Horst dritter Bürgermeister des Marktes Zellingen, bis er 1990 aus dem Gemeinderat austrat. Es musste große Überzeugungsarbeit bei der Begrünung des Dorfes wie auch beim Bau der Kanalisation und der Erneuerung der Straßen geleistet werden. „Ich bin froh, dass wir das damals gemacht haben. Es waren schwere Zeiten für die Bürger und auch für mich. Aber heute würden wir das nicht mehr bekommen“, erklärte der im Jahr 2009 ernannte Altbürgermeister.