
König Ludwig I. von Bayern war ein großer Freund Italiens und der Antike. Deshalb wollte er seinen Untertanen die Möglichkeit geben, auch etwas von dieser Kultur kennenzulernen, ohne dass sie dafür eine beschwerliche und teure Reise auf sich nehmen mussten. So ließ er nicht weit von seiner Sommerresidenz in Aschaffenburg die Rekonstruktion eines Hauses errichten, das man in Pompeji ausgegraben hatte.
Davon profitierten auch die Schülerinnen und Schüler der Klasse Gym 7 der Theodosius-Florentini-Schule, die sich mit ihrer Klassenlehrerin Frau Hohmann und ihrer Lateinlehrerin Frau Riegel auf den Weg machten, um dieses einmalige Gebäude zu besichtigen. Im Rahmen einer zweistündigen Führung durch eine Museumspädagogin erfuhren sie nicht nur viel über das imposante Bauwerk selbst, sondern auch einiges über das Leben der Familie Nigidius, die in Pompeji das Vorbild dieses Hauses bewohnte. Natürlich wurde der typische Tagesablauf des Hausherrn und der Hausherrin sowie ihrer Kinder angesprochen, aber auch die Sklavinnen und Sklaven sowie die Klienten der Familie fanden Erwähnung. Besonders beeindruckend war sicher die Küche mit ihren extravaganten Gerätschaften und die direkt daneben liegende Toilette. Für großes Hallo sorgte auch die Abschlussaktion, bei der die Gruppe einen Mitschüler als römischen Bürger mit Tunika und Toga einkleidete. Dabei wurde mehr als deutlich, dass es eine Kunst für sich ist, ein 6 bis 8 Meter langes Stoffstück so anzuziehen, dass es nachher würdevoll aussieht.
Nach der informativen, aber auch anstrengenden Führung gab es erst einmal die wohl verdiente Essenspause auf der Terrasse vor dem Pompejanum mit Blick auf den Main – der König wusste schon, wo es in seinem Reich die schönsten Fleckchen gab…
Anschließend spazierte die Gruppe durch den frühlingshaften Park hinüber zu Schloss Johannisburg, wo ein weiteres Highlight der römischen Kultur wartete. Denn ein begabter Konditor namens Carl May hat eine ganze Sammlung von eindrucksvollen Korkmodellen römischer Gebäude – unter anderem das Colosseum, viele Tempel, Basiliken und Triumphbögen - geschaffen, die im Schloss ausgestellt sind. Anhand eines Fragebogens setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit den detailreichen Nachbildungen auseinander und erfuhren so einiges über die Originalbauwerke aus der Römerzeit. Zur Belohnung für die Ausdauer wurde am Schluss noch eine Eisdiele mit dem passenden Namen "Latina" aufgesucht, wo man sich der italienischen Kultur von der kulinarischen Seite näherte.
Bei der gemeinsamen Rückfahrt mit dem Zug waren sich alle einig, dass es wirklich ein Gewinn ist, nun wieder auf Exkursionen gehen zu können und so auch außerhalb des Klassenzimmers etwas zu lernen.
Von: Karoline Riegel (Theodosius-Florentini-Schule)
