43 Vertreter aus den 47 Ortsverbänden des Sozialverbands VdK kamen am Samstagmorgen im Marktheidenfelder Hotel „Zur Schönen Aussicht“ zum 19. Kreisverbandstag zusammen, um eine neue Führungsspitze für die kommenden vier Jahre zu wählen.
In seiner Begrüßung erklärte der bisherige Vorsitzende Franz Wolf seinen Schritt, sich aus der Führungsposition zurückzuziehen, damit, dass er mit 68 Jahren etwas zurückfahren wolle. Als Vorstandsmitglied bleibe er dem Sozialverband weiterhin eng verbunden und es sei erfreulich, dass sich gleich zwei jüngere Kandidaten zur Übernahme der Verantwortung bereitgefunden hätten.
Einsatz für Barrierefreiheit
Zweiter Bürgermeister Manfred Stamm würdigte es in seinem Grußwort als positiv, dass es in der sozialen Stadt Marktheidenfeld eine enge Nachbarschaft der VdK-Kreisgeschäftsstelle mit dem Rathaus gebe. Der Stadtrat bemühe sich gegenwärtig mit Planungen für die Innenstadt um das aktuelle VdK-Kampagnenthema Barrierefreiheit und werde demnächst mit Projekten des Sozialen Wohnungsbaus zu erschwinglichem Wohnraum beitragen.
VdK-Bezirksgeschäftsführer Carsten Vetter lobte die gute Entwicklung des Sozialverbands im Landkreis Main-Spessart während des letzten Jahrzehnts. Es sei daher nur folgerichtig, dass man die unterfränkische Auftaktveranstaltung zur Kampagne des VdK zu den Bundestagswahlen im Herbst am 1. Juli 2017 nach Lohr geholt habe.
Vor allem Druck ändert Politik
Aus München war Landesgeschäftsführer Michael Pausder an den Main gekommen. Er war in seiner Ansprache der Auffassung, dass die Politik in erster Linie auf den Druck aus der Bevölkerung reagiere. Deshalb sei es wichtig, dass der VdK in Bayern mit 653 000 Mitgliedern zu den größten gesellschaftlichen Organisationen zähle. Im Main-Spessart gehörten dem Sozialverband statistisch fast 7,5 Prozent aller Bürger an. Pausder plädierte dafür, prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Leih- und Zeitarbeit einzudämmen. Es gelte die wachsende soziale Spaltung zu überwinden, um damit auch den politischen Populisten Einhalt gebieten zu können. Eine gute Sozialpolitik könne die Demokratie stärken, die Armen brauchten einen starken Sozialstaat.
Ingrid Blöchinger legte in ihrem Kassenbericht dar, dass der VdK Main-Spessart über eine gesicherte finanzielle Basis verfügt. Die Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig.
28 für Rüb, 15 für Martin
Bei den Neuwahlen setzte sich Elmar Rüb aus Karlstadt mit 28 zu 15 Stimmen gegen seinen 43-jährigen Konkurrenten Alexander Martin aus Langenprozelten durch. Der 59-jährige Ingenieur im Vorruhestand hatte dem VdK-Kreisvorstand bereits als Vertreter der jüngeren Generation angehört und versprach, auf seine Erfahrung vertrauend, die Arbeit entschlossen fortführen zu wollen.
Die weiteren Wahlgänge verliefen einmütig. Anton Breitenbach vom Ortsverband Obersinn/Mittelsinn führt das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden fort. Neuer Schriftführer ist Richard Fath aus Dorfprozelten. Das Amt der Frauenvertreterin blieb unbesetzt. Die Vertretung der jüngeren Generation bekam der Vorsitzende Elmar Rüb in Personalunion übertragen. Als Beisitzer wurden Ingrid Blöchinger (Himmelstadt), Gerda Weidner (Eußenheim-Bachgrund) und Franz Wolf (Lohr) gewählt. Die Position des Kassenwarts bestimmt der Vorstand aus seinen Reihen.
Dank an die Scheidenden
VdK-Kreisgeschäftsführerin Aurica Gruber dankte den ausgeschiedenen Kreisvorstandsmitgliedern mit kleinen Präsenten: Sylvia Bauer (Bischbrunn), Günter Blöchinger (Himmelstadt), Waltraud Handel (Steinfeld), Dieter Kothe (Frammersbach), Josef Laudenbacher (Karbach) und Karola Müller (Erlenbach).