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Lohr
Eiszeit: Frost macht Schlittschuhlaufen möglich und zaubert aus Wasser Geschmeide
Groß und Klein freuen sich übers Schlittschuhlaufen in der Wöhrde in Lohr. Sogar die Sonne blinzelt mal durchs Wintergrau.
Foto: Lena Schwaiger | Groß und Klein freuen sich übers Schlittschuhlaufen in der Wöhrde in Lohr. Sogar die Sonne blinzelt mal durchs Wintergrau.
Monika Büdel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Es ist selten geworden, dass es lange genug Frost hat, damit die Eisflächen zum Schlittschuhlaufen taugen. Im Moment funktioniert es auf den eigens gefluteten Flächen mit geringer Wassertiefe.

Für den Forellenhof-See in Lohr gilt das nicht: "Nur mit Schwimmflügeln", sagt Walter Höfling auf Anfrage der Redaktion scherzhaft. Die Schlittschuhe wären unter der Wasseroberfläche. Wehmütig erinnert er sich, wie oft und lange man früher auf dem See habe Eislaufen können ... Viele Menschen hätten dort das Schlittschuhfahren gelernt.

Bleiben die Lohrer Wöhrde und die Fläche beim Spielplatz im Hammerfurtweg in Frammersbach. Die Mitarbeiter der Bauhöfe haben die beiden Wiesen geflutet, in Lohr trug auch der Regen bei. Der anhaltende Frost erledigte den Rest. Diese Woche soll es laut Wetterbericht nachts wieder knackig kalt werden, so dass die Schlittschuhbahnen zumindest die nächsten Tage genutzt werden können. Entstanden sind wunderbare Eislaufflächen, die auf große Resonanz stoßen. Ob mit Eiskunstlauf- oder Hockeyschlittschuhen an den Füßen oder im Plastikschlitten, von Mama und Papa über die Eisfläche gezogen: Spaß haben alle. Die 18-jährige Lara schnallte sich am Freitagnachmittag mit ihrer gleichaltrigen Freundin Jenny auf der Wöhrde die Kufen unter die Füße. Sie hat schon als Kind das Schlittschuhlaufen auf der Wöhrde gelernt. Die beiden Freundinnen sind, wenn das Wetter es zulässt, jedes Jahr in der Wöhrde auf dem Eis.

Alternativen ohne Frost

Die 14-jährige Lucy dreht ebenfalls ihre Runden. Sie machte ihre ersten Schlittschuhversuche als Kleinkind auf der Franziskushöhe. Dort hatte der damalige Hotelbesitzer Hermann Joha eine rund 200 Quadratmeter große Eislaufbahn aufbauen lassen. Zehn Wochen lang wurde die Bahn unabhängig vom Wetter gefroren gehalten. Wegen der Kosten und des Energieverbrauchs trotz guten Zuspruchs ein einmaliges Ereignis. Auch die Idee, am Schlossplatz eine künstliche Eislauffläche als Attraktion für einige Zeit im Winter zu errichten, wurde nie realisiert. Bleiben in der Region, wenn der Frost ausbleibt, nur die Eissporthalle in Aschaffenburg und die Eisbahn in Würzburg.

Vor zwölf Jahren: Schlittschuhlaufen auf der Franziskushöhe. 
Foto: Monika Büdel (Archivfoto) | Vor zwölf Jahren: Schlittschuhlaufen auf der Franziskushöhe. 

Die Gelegenheit, die derzeit das Wetter bietet, nutzt auch die ebenfalls 14-jährige Lina in der Wöhrde. Sie unternahm ihre ersten Versuche in der Aschaffenburger Eishalle. Mehrere Dutzend Menschen tummeln sich jeden Tag auf der Fläche neben der Umgehungsstraße. Auch in Frammersbach wird das Angebot sehr gut angenommen. Etliche Kinder und Jugendliche haben dort Spaß. Das Gelände liegt am Ende der Lohrtalstraße Richtung Feuchtwiesen-Lehrpfad.

Die DLRG empfiehlt, Eisflächen erst ab einer Eisdecke von 15 Zentimetern zu betreten, bei Fließgewässern sogar erst ab 20 Zentimetern. Deshalb kann die Stadt Lohr die Eisfläche bislang nicht offiziell zum Schlittschuhfahren freigeben, heißt es aus dem Rathaus. Allerdings ist das Wasser – im Gegensatz zum Forellenhof-See – in der Wöhrde nicht tief.

Wie edles Geschmeide sehen die vom Frost am Krebsbach geformten Gebilde aus.
Foto: Walter Malkmus | Wie edles Geschmeide sehen die vom Frost am Krebsbach geformten Gebilde aus.

Auch Menschen, die ohne Kufen unterwegs sind, bietet der Frost Abwechslung in der Natur. Filigrane Eisstrukturen hat unser Mitarbeiter Walter Malkmus am Krebsbach bei Neustadt-Erlach fotografiert. Die bis unter zehn Grad Celsius tiefen Nachttemperaturen der vorigen Woche und der auch am Tage anhaltende Frost sorgen für Gebilde, die wie kostbare Geschmeide leuchten und den Bachlauf in eine funkelnde Märchenwelt verzaubern, so Malkmus.

Keine Beleuchtung in der Wöhrde

In der Lohrer Wöhrde ist mit Anbruch der Dunkelheit allerdings Schluss mit dem Eisvergnügen. Wie die Stadt Lohr mitteilt, hat ein abgebrochener Ast einer alten Weide das Kabel beschädigt, das den Strom für die Beleuchtung lieferte. Es muss erst Ersatz geschaffen werden. Um künftige Windbruchschäden zu vermeiden soll das Kabel in die Erde verlegt und für die Lampenmasten drei Fundamente erstellt werden, kündigt der Bauhof an. 
memb
 
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