
Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der Volkshochschule (vhs) Marktheidenfeld ab Donnerstag, 13. Juli, „Zu guter Letzt“.
An Geschichten über grantige alte Einsiedler-Männer, die zu guter Letzt entdecken, dass in ihrer Brust doch noch ein gutes Herz schlägt, hat man sich mittlerweile anscheinend auf der Kinoleinwand sattgesehen. Mark Pellingtons Dramödie „Zu guter Letzt“ funktioniert zwar auch nach dem bekannten Komödien-Rezept, dass sich unter einer harten Schale nicht selten ein weicher Kern verbirgt, nur eben mit dem Unterschied, dass die Hauptfigur diesmal eine kontrollsüchtige, perfektionistische, alle um sich herum geringschätzende Frau namens Harriet Lauler ist, die am Ende ihrer Tage allein und ungeliebt in ihrer Villa lebt, wo sie ihre Umgebung mit spitzen Bemerkung und nervigen Tiraden auf Trab hält.
Und weil die einstige Chefin einer Werbeagentur auch noch auf den letzten Metern nach dem irdischen Zieleinlauf das letzte Wort haben will, soll die für ihre geschönten Nachrufe bekannte Journalistin Anne der kratzbürstigen alten Dame mit einem weichgespülten Nekrolog ein Denkmal setzen. Eine Liste mit auskunftsfreudigen Gesprächspartnern gibt sie ihr gleich mit. Es gibt allerdings ein kleines Problem: Niemand, der irgendwann in Kontakt mit Harriet stand, hat ein gutes Wort für den exzentrischen alten Drachen übrig.
Rasch analysiert Harriet die Lage und beginnt mit einer radikalen Selbstfindungs- und Selbstverwirklichungsaktion, die nicht nur Harriets Leben auf den letzten Drücker umkrempeln soll, sondern auch die junge, von Selbstzweifeln geplagte Journalistin auf die richtige Spur bringt.
Fazit: eine vergnügliche Generationen-Komödie, die trotz zahlreicher Standardsituationen besonders wegen der großartigen Shirley MacLaine, die im April ihren 84. Geburtstag feierte, mehr als nur oberflächliche Unterhaltung zu bieten hat.
Nächste Woche läuft „Sieben Minuten nach Mitternacht“.