Nur eine Bedarfsanalyse kann den momentanen Stillstand in Sachen Werntalbahn beenden, sagt der frühere Landtagsabgeordnete Harald Schneider aus Karlstadt. Aus diesem Grund sprach der SPD-Kreisvorsitzende mit dem neuen Chef der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, Johann Niggl, in München. Niggl war lange im Wirtschaftsministerium tätig und zuvor Chef der Regentalbahn. Fazit des Gesprächs: Der BEG-Chef will selbst ins Werntal kommen und sich vor Ort ein Bild machen.
Schneider erläuterte Niggl laut Pressemitteilung die bisherigen Initiativen zur Reaktivierung der Werntalbahn für den Personenverkehr. Er erinnerte an die Beschlüsse der Kreistage in Main-Spessart und Schweinfurt sowie der Städte Bamberg und Schweinfurt, die sich ebenfalls für einen Personenverkehr auf der Werntalbahn aussprachen. Als Bündnispartner mit im Boot seien der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Fahrgastverband Pro Bahn. Ihr Argument: Die Fahrzeit zwischen dem östlichen Franken und Frankfurt wäre 47 Minuten kürzer, wenn zumindest einige Verbindungen am Tag durch das Werntal fahren würden.
Der BEG-Chef betonte, dass in Bayern Richtwerte festgeschrieben sind, die zur Reaktivierung einer Bahnstrecke erforderlich sind. So müssten pro Tag rund 1000 Fahrgäste die Strecke nutzen. Werden in den Prognosen die Zahlen erreicht, könnte die BEG die notwendigen Investitionen schultern. Niggl stellte klar, dass die Bedarfsanalyse von externen Unternehmen durchgeführt und von den Antragstellern, sprich Landkreisen und Kommunen, bezahlt werden müssten.
Die Investitionen in die Strecke würden sich laut Schneider auf das Anlegen von Bahnsteigen beschränken – jeweils rund 250 000 Euro. Zusätzlich habe die Erfurter Bahn – Betreiber der Saaletalbahn – Interesse, die Strecke für den Personenverkehr zu nutzen, da sie ohnehin mit Leerfahrten die Strecke befährt. Auch fahren an Wochenenden die Fahrradzüge von Gemünden nach Schweinfurt.