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Arnstein
Eine Musikerin mit Leib und Seele
Ein Leben für die Musik: Nach 40 Jahren geht Martha Bolkart-Mühlrath als Leiterin der Musikschule Arnstein in den Ruhestand. Bürgermeister Franz-Josef Sauer verabschiedete sie mit einem musikalischen Präsent.
Foto: Günter Roth | Ein Leben für die Musik: Nach 40 Jahren geht Martha Bolkart-Mühlrath als Leiterin der Musikschule Arnstein in den Ruhestand. Bürgermeister Franz-Josef Sauer verabschiedete sie mit einem musikalischen Präsent.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 26.08.2024 02:37 Uhr

Bei einer Feierstunde im Rathaus verabschiedete Bürgermeister Franz-Josef Sauer die langjährige Leiterin der städtischen Sing- und Musikschule von Arnstein, Martha Bolkart-Mühlrath. Dabei blickte er zurück auf vier Jahrzehnte, in denen die Musiklehrerin die Schule nicht nur mit gegründet, sondern entscheidend geprägt habe.

Es sei im Jahr 1984 ein echter Kraftakt gewesen, als nach dem Impuls des damaligen Bürgermeisters Roland Metz ein Förderverein gegründet und dann in eine offizielle Musikschule umgewandelt wurde. Damit habe die Stadt schon damals bewiesen, dass sie nicht nur ihren Pflichtaufgaben als Kommune nachkomme, sondern auch die kulturelle Entwicklung und die lebensprägende Bildung im Blick habe. Als Schulleiterin fand man 1984 die junge Hochschulabsolventin Martha Bolkart-Mühlrath, die nach ihrem Staatsexamen eine erste Herausforderung suchte.

Die junge Schulleiterin setzte ihre ganze Leidenschaft in den Aufbau und die Strukturierung der Musikschule und legte dabei von Anfang an auch Wert darauf, die Dörfer einzubinden. Die ersten Erfolge wurden zwei Jahre später sichtbar, als im Gebäude am "Zehnthäusl" 150 Schüler unterrichtet wurden - der Höchststand wurde 2002 mit 400 Schülern erreicht. Neben dem Musikunterricht sei die Einrichtung immer ein Fixpunkt im kulturellen Leben der Stadt gewesen und habe beispielsweise die Jahresabschlussfeier des Stadtrats bereichert, so Sauer in seinem Rückblick.

Spannende Herausforderung

Dabei habe Bolkart-Mühlrath einen besonderen Ideenreichtum entwickelt und immer wieder neue Konzepte erarbeitet. Aber dabei habe sie auch immer die Betriebswirtschaftliche Lage im Auge gehabt und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten für ihre Musikschule auch gegenüber dem Stadtrat gekämpft. Als Leiterin eines engagierten Teams von Musiklehrkräften sei ihr immer ein gutes Arbeitsumfeld wichtig gewesen. Sichtlich berührt griff die so Geehrte besonders den Hinweis auf die Zusammenarbeit der Musiklehrer auf. "Wir waren immer ein Superteam und haben, wenn's darauf ankam auch immer am selben Strick gezogen - hier war mein Zuhause!", sagte sie. 

"Es war der richtige Zeitpunkt, Abschied zu nehmen", so Martha Bolkart-Mühlrath. Im Gespräch mit dieser Redaktion blickte sie auf ihr Lebenswerk zurück. Geboren und aufgewachsen in Donauwörth wechselte sie ab der achten Klasse an das musische Gymnasium in Dillingen und studierte nach dem Abitur an der Hochschule für das Lehramt an Realschulen in den Fächern Musik und Englisch. Doch nach dem Staatsexamen 1984 sollte alles ganz anders kommen. Denn dann kam Roland Metz mit der neu zu gründenden Sing- und Musikschule in seiner Stadt.

Für die junge Frau war das eine spannende Herausforderung. Der Vorsitzende des Gründungsvereins hatte als "Startkapital" eine Akkordeongruppe mit eingebracht. Und sie selbst besuchte alle Stadtteile, um dort für ihre Musikschule zu werben. Begonnen wurde dann zunächst in der Zehnthäuslstraße mit Unterricht in Akkordeon, Gitarre und Klavier. Dort hatte die Schule zwei Räume, die sie sich noch mit anderen Vereinen teilen musste.

In vielen Bereichen engagiert

"Es war damals alles so unbürokratisch und improvisiert. Wir unterrichteten beispielsweise in eine Gaststätte in Gänheim. Dort mussten zuerst die Stühle zusammengerückt und die Tische weggeräumt werden, bevor es losgehen konnte", erinnert sich Martha Bolkart-Mühlrath. Später kam zum Instrumentalunterricht noch ein Chor. Die Arnsteiner Einrichtung war übrigens die erste in der Region, die eine Gruppe für die Veh-Harfe einrichtete.

Was aber tut nun eine ehemalige Musikschulleiterin in ihrer Freizeit? Die frischgebackene Rentnerin ist in vielen Bereichen engagiert. Als Stadträtin und Zweite Bürgermeisterin der Stadt Karlstadt ist sie politisch eingebunden. Darüberhinaus ist sie in der Arbeiterwohlfahrt aktiv. Große Freude macht ihr, dass sie endlich nach 40 Jahren Urlaub außerhalb der üblichen Ferienzeiten machen kann. Außerdem wird sich ihr großer Garten in Gambach über mehr Zuwendung freuen. Ganz sicher aber wird sie künftig selbst mehr Zeit haben, um für sich selbst Musik zu machen.

 
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