50, 40 und 25 Jahre halten Dieter Nagl, Bernd Zänsler und Sandra Völp der Sozialdemokratie die Treue. Ein Anlass, zu dem der SPD-Vorsitzende Florian Sauer gemeinsam mit Bürgermeister Christian Holzemer und dem Lohrer SPD-Vorsitzenden und Listenkandidaten für die bayerische Landtagswahl 2023, Marc Nötscher, die Verdienste der Geehrten würdigten. Auch das 159-jährige Bestehen der SPD und die vielen Höhen aber auch so manches Down in der SPD-Geschichte waren Thema beim Ehrungsabend: "Worauf es ankommt, sind Mitglieder wie ihr, die sich standhaft und langfristig einbringen, und nicht beim ersten Gegenwind zurückziehen." Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der SPD Frammersbach entnommen.
In einer ersten Laudatio würdigte Bürgermeister Christian Holzemer die Leistungen von Dieter Nagl: In einem aufwühlenden Jahr 1972 mit Münchner Olympia-Attentat, Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und vorgezogenen Bundestagswahlen war Nagl in die SPD eingetreten. Brandts umsichtige und fortschrittliche Modernisierungspolitik war ausschlaggebend, wie Holzemer erläuterte: Eine "Neue Ostpolitik", die auf Entspannung setzte, der Kniefall von Warschau, die Verleihung des Friedensnobelpreises aber auch die Reformen in der Sozial-, Bildungs- und Rechtspolitik, die mit dem Ausspruch "Mehr Demokratie wagen" einhergingen. Als SPD-Vorsitzender von 1983 bis 1991 und Gemeinderatsmitglied von 1984 bis 2002 war Nagl dann selbst zu einer Hoch-Zeit der Frammersbacher SPD an vorderster Stelle aktiv: Bei den Kommunalwahlen im März 1984 gelang es mit Kandidatin Beate Höner, die erste Bürgermeisterin Frammersbachs zu stellen und im folgenden wichtige Projekte auf den Weg zu bringen.
Parallelen zur aktuellen Situation
Auch für Bernd Zänsler war Willy Brandt eine ganz wesentliche Figur für das Engagement in der SPD ab dem Jahr 1982. Die vorhergehende Kanzlerschaft Helmut Schmidts (1974 bis 1982) war von einem schwierigen wirtschaftlichen, innenpolitischen und internationalen Umfeld geprägt, mit der ein oder anderen Parallele zur aktuellen Situation, wie Sauer aufzeigte: Ansteigende Inflation und Arbeitslosigkeit mit weltweiter Wirtschaftsrezession, ein sich verschärfender Ost-West-Konflikt, Rüstungsspirale und Atom-Debatte stellten Gesellschaft und Politik vor eine Zerreißprobe, die schließlich zum Ende der SPD-FDP-Regierung führte. Um dem SPD-Vorsitzenden Willy Brandt den Rücken zu stärken, aber auch um selbst aktiv zu sein, trat Zänsler der Partei bei. Im Ortsverein engagierte er sich bis 2006 im Vorstand, von 1990 bis 1996 als Gemeinderat und auch heute noch immer wieder bei Aktivitäten und als Revisor.
Auf ein jetzt schon sehr aktives Parteileben kann auch Sandra Völp schauen: Seit 2010 ist sie stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, seit 2014 Gemeinderätin und dort bereits seit sechs Jahren Fraktionsvorsitzende. "Hier, aber auch als echter Aktivposten bei allen möglichen Aktionen der SPD ist sie unersetzlich", lobte Sauer und fügte mit einem Schmunzeln an, dass eine ausführliche Laudatio dann bei der 50-jährigen Mitgliedschaft folgt.