Die Stadt Lohr will für rund eine Millionen Euro einen neuen Hochbehälter für Sendelbach bauen lassen. Er soll die derzeit wackelige Löschwasserversorgung in Sendelbach sicherstellen. Auch erfordert das geplante Baugebiet Südlich der Steinfelder Straße einen Ausbau der Trinkwasserversorgung.
Der Werkausschuss des Stadtrates stimmte am Montagabend einstimmig dafür, das Projekt unter der Regie der Stadtwerke voranzutreiben. Fertigstellung könnte im Herbst 2020 sein.
600 statt 200 Kubikmeter
Wie Planer Andreas Kautz vom Großostheimer Ingenieurbüro Jung den Räten schilderte, ist der derzeitige, 200 Kubikmeter fassende Hochbehälter am Buchenberg nicht mehr ausreichend. Der Druck im Leitungsnetz liege bei nur 1,5 bar, obwohl 2,35 bar als Mindestdruck vorgegeben seien. Auch sei die »Löschwasserversorgung nicht mehr gegeben«. Umso größer sei das Defizit, wenn erst mal das neue Baugebiet mit seinen 40 Plätzen ans Leitungsnetz angeschlossen werde.
Der neue Hochbehälter soll 18 Höhenmeter über dem jetzigen gebaut werden, wodurch sich der Wasserdruck im Leitungsnetz um 1,8 bar erhöhen würde. Geplant sind zwei Edelstahltanks, die insgesamt 600 Kubikmeter fassen.
Das Gebäude soll zehn Meter hoch werden und eine Grundfläche von 22 mal 12 Metern haben. Vorgesehen ist ein Unterbau aus Stahlbeton, darüber eine mit Lärche verkleidete Holzkonstruktion. Für den Bau, die Zufahrt und den Anschluss ans Leitungsnetz müssen knapp 6000 Meter Wald gerodet werden.
Zweite Leitung zur Sicherheit
Die Kosten bezifferte der Planer auf netto 995000 Euro. 830000 Euro entfallen auf den Hochbehälter selbst, der Rest auf den Leitungsbau. Um die Wasserversorgung abzusichern, soll es künftig eventuell zwei Leitungen vom Hochbehälter ins Netz geben. Wie Kautz erklärte, wird eine Leitung direkt unter dem bestehenden Hochbehälter angeschlossen. Die andere könnte über die gut 200 Meter lange Zufahrt führen und an anderer Stelle an die Leitung in der Buchenstraße angeschlossen werden. Die endgültige Entscheidung darüber soll jedoch erst später getroffen werden.
Wolfgang Weis (Grüne) wunderte sich über die Kosten für den Zufahrtsweg. Diese lägen um das Vierfache über dem normaler Waldwege. Kautz begründete dies mit der großen Erdbewegung und damit, dass man den Weg für schwere Baumaschinen auslegen müsse.