Seltener Besuch in Ruppertshütten: Das Bayerische Fernsehen porträtiert Krippenschnitzer Christian Inderwies. Seit Donnerstag besucht ein Filmteam um Redakteurin Sabine Frühbuss den 72-jährigen, um sein Leben und seine Arbeit in einem Kurzporträt vorzustellen.
„Wenn du dich bei dieser Szene vielleicht noch etwas zur Kamera drehen könntest“, fordert Sabine Frühbuss den Christian Inderwies auf. Die Redakteurin des bayerischen Rundfunks arbeitet derzeit an einer Produktion für die Sendung: „Zwischen Spessart und Karwendel“. „Eben diese Produktion führte uns nun nach Ruppertshütten“ erklärt die aus München stammende Redakteurin. Bei Dreharbeiten vor einem Jahr sei Frühbuss auf Christian Inderwies aufmerksam geworden.
„Wir sind immer auf der Suche nach Menschen, mit einer besonderen Lebensgeschichte. Und so sind wir vor einiger Zeit auch auf Christian zugekommen.“
Der Umgang zwischen dem BR-Team und dem rüstigen Rentner ist ziemlich locker. Vielleicht konnten die Redakteure gerade deshalb das Vertrauen des 72-Jährigen gewinnen. „Anfangs war ich etwas skeptisch und wollte der Anfrage des bayerischen Rundfunks nicht zustimmen. Schließlich mache ich nichts besonderes“, so Inderwies. Das sieht das Team vom bayerischen Rundfunk völlig anders.
Besondere Lebensgeschichte
„Die Geschichte von Christian Inderwies, der zusammen mit seiner Frau schon einige Schicksalsschläge wie den frühen Tod seines Sohns überstanden hat und nun seine Kraft dafür verwendet, anderen zu helfen, ist sehr wohl eine besondere“, erklärt Frühbuss.
So verbringt der Ruppertshüttener jährlich viele Stunden in seiner Werkstatt um aus altem Eichenholz kleine Holzkrippen zu bauen. „Diese verkaufe ich dann unter anderem auf der Spessart-WaldWeihnacht. Den Erlös hieraus stifte ich anschließend an wohltätige Organisationen in der Region“, berichtet Inderwies.
Bei den Dreharbeiten am Donnerstag wird Christian Inderwies unter anderem auf seinem Weg durch die Ruppertshüttener Flur von dem dreiköpfigen Team des bayerischen Rundfunks begleitet. „Denn die Utensilien, die ich zum Krippenbauen verwende, sammele ich im Wald“, erklärt der Handwerkskünstler.
Am Nachmittag werden einige Szenen in seiner Werkstatt gedreht. Hier beweist Inderwies besondere Geduld. Immer und immer wieder werden die Einstellungen wiederholt.
„In dieser Szene den Oberkörper bitte so drehen, dabei das Holz bearbeiten und deinen Arbeitsschritt erklären“, weist Frühbuss ihn an. „Und ganz wichtig: mich Anschauen, nicht in die Kamera.“
So oder ähnlich dürfte es noch bis zum heutigen Samstag aus der Werkstatt des Ruppertshütteners zu hören sein. Dann nämlich werden die Dreharbeiten abgeschlossen.
Ausstrahlung im Dezember
Ausgestrahlt wird das etwa zehnminütige Kurzporträt am Samstag, 1. Dezember, gegen 18.05 Uhr. Dann erhält auch der Rest von Bayern einen Einblick in die Lebensgeschichte von Christian Inderwies.