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Urspringen
Ein Weizenbier für den radelnden Pfarrer
Pfarrer Mariusz Dolny mit dem Fahrrad: Ausgestattet mit Helm und in Sportmontur drehte er, sofern es ihm die Zeit erlaubte, seine Runden. Er verlässt seinen Wirkungskreis auf der Fränkischen Platte.
Foto: Heidi Vogel | Pfarrer Mariusz Dolny mit dem Fahrrad: Ausgestattet mit Helm und in Sportmontur drehte er, sofern es ihm die Zeit erlaubte, seine Runden. Er verlässt seinen Wirkungskreis auf der Fränkischen Platte.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:54 Uhr

Nach zehnjähriger seelsorgerischer Tätigkeit in der Pfarreiengemeinschaft „Maria – Patronin von Franken“ verlässt Pfarrer Mariusz Dolny seinen bisherigen Wirkungskreis auf der Fränkischen Platte. Zum 1. Dezember wechselt er in die Pfarreiengemeinschaft „Oberer Sinngrund“ nach Wildflecken.

„Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, erklärt der 54-jährige Dolny wenige Tage vor seinem Abschied. Denn zum einen befalle ihn große Wehmut, andererseits spüre er auch Vorfreude auf seine neuen Aufgaben. Bei seiner Einführung vor beinahe genau zehn Jahren hatte der in Tuchomie in Polen geborene Dolny erklärt, dass er sich für die Pfarrei in Urspringen entschieden habe, weil die Gegend hier, mit den Hügeln und Tälern, ihn an seine polnische Heimat erinnert. „Die letzten zehn Jahre haben mich natürlich geprägt und ich habe viele Freunde gefunden“, erklärt der Geistliche mit leicht wehmütiger Stimme auf die Frage, ob er hier auf der Fränkischen Platte ein wenig heimisch geworden ist.

Der leidenschaftliche Radfahrer, dem man mit einem frischen Weizenbier eine große Freude bereiten kann, erkundete mit seinem Drahtesel regelmäßig die nähere Umgebung und ging gleichzeitig seinem zweiten Hobby, dem Pilze sammeln, nach. „Hier bei uns sieht es ganz schlecht mit Pilzen aus. Nur eine Stelle habe ich im Nachbarort ausfindig gemacht. Bis nach Maria Buchen musste ich fahren, um welche zu finden“, erklärt der Experte mit einem verschmitzten Grinsen, will aber besagte Stelle nicht preisgeben.

Dass er nach zehn Jahren die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft nun aber dennoch verlässt, liege zum einen daran, dass er von Anfang an gesagt hat, dass er nur für diesen Zeitraum hier bleibt. „Außerdem ist es Zeit für eine Veränderung, für neues, frisches Blut“, begründet Dolny seinen Entschluss. Als größte Herausforderung in den letzten Jahren sieht er die Gründung der Pfarreiengemeinschaft. Zunächst war Dolny für die Katholiken in seinem neuen Heimatort Urspringen sowie in der Nachbargemeinde Roden mit Kuratie Ansbach zuständig. Bereits im Herbst 2009 schlossen sich die drei benachbarten Gemeinden zudem noch mit Birkenfeld und Karbach zusammen und gründeten die Pfarreiengemeinschaft „Maria – Patronin von Franken“.

Nach mittlerweile neunjährigem Bestehen sieht er die Umsetzung noch nicht ganz gelungen. „Weiterhin ist jeder oftmals auf sich bedacht“, bedauert der 54-Jährige. Auf die Frage nach dem schönsten Erlebnis im letzten Jahrzehnt muss er nicht lange überlegen. „Wenn die Singgruppe zum Weihnachtsfest extra ein Lied in polnischer Sprache für mich einstudiert hat, dann war das etwas ganz Besonderes. Das hat mich immer zu Tränen gerührt“, gibt Dolny offen zu. Doch wer weiß, vielleicht hat Chorleiterin Simone Sommer mit ihrer Singgruppe ja auch zum offiziellen Abschiedsgottesdienst eigens ein Lied in seiner Muttersprache für den bei Jung und Alt beliebten Pfarrer einstudiert.

Die offizielle Verabschiedung für die gesamte Pfarreiengemeinschaft findet am Samstag, 17. November, beim Vorabendgottesdienst um 18.30 Uhr in Urspringen statt. Im Anschluss an die Messe sind alle zu einem Umtrunk auf dem Rathausplatz eingeladen.

 
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