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Partenstein
Ein Tausendsassa aus Partenstein ordnet sein filmisches Erbe
Der Partensteiner Reinhold Scherg ordnet sein filmisches Erbe.
Foto: Günter Weislogel | Der Partensteiner Reinhold Scherg ordnet sein filmisches Erbe.
Bearbeitet von Günter Weislogel
 |  aktualisiert: 06.11.2022 02:34 Uhr

Reinhold Scherg, der kürzlich seinen 75. Geburtstag feierte, ordnet große Teile seines Lebenswerks und macht sich Gedanken über die Aufteilung seiner fotografischen und filmischen Nachlässe. Weit mehr als ein halbes Jahrhundert hat er Personen, Ereignisse, Gebäude, Natur und Landschaften abgelichtet und damit ein großes Stück Heimat der Nachwelt überliefert. Allein rund 25 Jahre wirkte der gelernte Metallbauer als Museumstechniker und Mann für alles im Lohrer Schloss.

Filmarchiv für die Nachwelt

"Durchschnaufen" will Reinhold Scherg jetzt nach monatelangen Anstrengungen und seiner großen Ausstellung "Schön war die Zeit". Der fotografierende und filmende Chronist aus dem Lohrtal ist noch immer mit dem Abbau beschäftigt. Seine große Fotogeräteschau mit über 2000 Bildern im DIN-A4-Format beschäftigt den Initiator weiter. Die Ausstellung vom 17. September bis 3. Oktober in der gemeindlichen Halle im Gewerbegebiet war ein Riesenerfolg, auch wenn viele der über 3000 Besucher meinten, es seien viel zu viele Bilder gewesen.

Einen Großteil der Ausstellungsobjekte wird laut Scherg das Film- und Fotomuseum in Gemünden übernehmen. Dem Museum will er auch einen Gerätebestand vermachen. Ein Teil bleibt aber in Partenstein im "Ahle Kram", wo sein Archiv landen soll und wo weiter digitalisiert werden kann. Etliche Gerätschaften könnten aber auch an Sammler abgegeben werden.

Das Archiv zugänglicher machen

Sein Filmarchiv will Scherg besser sortieren und vor allem für die Partensteiner zugänglich machen. Der neue örtliche Museumsleiter Harald Rosmanitz möchte Teile der Schergschen Sammlungen ins Museum und im "Ahlen Kram" übernehmen, wenn die Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stehen. 2023 soll die Sammlung "Ahler Kram" ertüchtigt werden.

Seinen 75. Geburtstag will Scherg nur in kleinem Rahmen feiern, nicht annähernd so groß wie den Siebzigsten. Am Vormittag empfängt er Gratulanten, am Nachmittag geht es traditionell auf den Friedhof mit der Familie – mit seiner Frau Irene, mit der er seit 52 Jahren verheiratet ist, mit Tochter Nicole, Sohn Christian und deren Familien samt vier Enkeln.

Historische Filmaufnahmen

Ihnen will sich der Jubilar jetzt wieder stärker widmen, denn sie seien in den letzten Monaten zu kurz gekommen. Die Ausstellung in der Gemeindehalle im ehemaligen Schuhgeschäft Schantz bot zwar einen idealen Rahmen, aber sie beschäftigte den Initiator seit Mai und immer noch.

Große Pläne hat Scherg derzeit nicht. "Mal sehen, was kommt, was die Zukunft bringt", sagt der Jubilar. Er wird auf jeden Fall weiter dokumentieren. Vor einem knappen halben Jahrhundert hatte er seinen ersten Super-8-Streifen gedreht: von der großen Demonstration der Lohrer und Spessarter im Februar 1973 für den Erhalt des Kreissitzes Lohr.

Idee für Jahresfilme

Scherg trägt sich mit dem Gedanken, Jahresfilme zu machen für Partenstein und die Umgebung. Sein Aktionsradius reichte weit darüber hinaus in den Spessart, das Maintal und das Frankenland. In Hausen bei Steinfeld wurde er 1947 als ältestes von vier Kindern des Schuhmachers und Landwirts Anton Scherg geboren. Von 1961 bis 1964 ging er bei Hermann Joha in der Lohrer Lindigsiedlung in die Lehre, blieb 14 Jahre und schweißte oft Mopeds für den Sohn, den späteren Stuntman und Filmregisseur, zusammen.

13 Jahre arbeitete er als Monteur in Sailauf und Krombach, ehe der damalige Spessartmuseums-Leiter Werner Loibl den als Festzugwagenbauer und Hobbyarchäologe aufgefallenen fleißigen Tüftler in sein Team holte und ihm neue Möglichkeiten eröffnete. Nebenbei entstanden außer vielen Sonderausstellungen zuweilen 40 Filme im Jahr. Unzählige hat er in seiner Film-Werkstatt kopiert und geschnitten, Erinnerungen für nachfolgende Generationen gesichert.

 
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