Die Ruhe vor dem Sturm, gilt sprichwörtlich für den Haushalt 2024 der Gemeinde Uettingen. Viele Großprojekte seien, so Bürgermeister Edgar Schüttler, auf den Weg gebracht. Die Planungen für das neue Baugebiet "Erweiterung Schneckenpfad" und den Bau der Kindertageseinrichtung am Mühlweg laufen im gesteckten Zeitplan – die Kosten schlagen erst im Haushalt 2025 zu Buche.
Auch das bereits bestellte neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20 als Ersatz für das alte HLF 16 schlage nur zu einem Drittel im aktuellen Haushalt auf. Die restlichen Kosten werden 2025 und 2026 fällig, da das Fahrzeug aufwendig umgebaut und mit den nötigen Feuerwehrgeräten bestückt werden muss. Insgesamt kostet das neue Fahrzeug 681.000 Euro.
Über 900 Euro Pro-Kopf-Verschuldung
Der Haushalt (HH) 2024 wurde einstimmig von den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten mit einem Volumen von 5.876.889 Euro beschlossen. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 4.790.077 Euro und auf den Vermögenshaushalt 1.096.812 Euro. Das ergibt eine Zuführung zum Verwaltungshaushalt von 154.303 Euro. Allerdings brauche es eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage in Höhe von 605.351 Euro.
Der Schuldenstand zum 31. Dezember betrug 1.839.992 Euro. Das ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung ihn Höhe von 932,61 Euro gerechnet auf 1900 Einwohner. Wenn alles planmäßig verlaufe, brauche es, so Kämmerer Manfred Winzenhöler, im Jahr 2024 keine weitere Schuldenaufnahme.
Der Kämmerer hat einen vorsichtigen Gewerbesteuer-Ansatz in Höhe von 750.000 Euro gerechnet. Konkreter sei die Einkommensteuerbeteiligung mit 1.220.000 Euro. Mit einer Schlüsselzuweisung in Höhe von 471.620 Euro kann die Gemeinde kalkulieren. Bei den Ausgaben mache sich, so der Kämmerer, neben den Lohnkosten auch die allgemeine Inflation bei Reparaturen oder nötigen Neuanschaffungen schmerzlich bemerkbar.
Der Hebesatz für die Kreisumlage sei ebenfalls von 41 Prozent auf 44 Prozent gestiegen und mit 1.068.673 Euro festgesetzt. Für den Schulverband muss die Gemeinde 215.000 Euro (pro Kind 3000 Euro) bezahlen. Nach Abzug der Einnahmen verbleiben für den laufenden Betrieb des Schwimmbades und der Aalbachtal Halle noch Kosten in Höhe von je 50.000 Euro für den laufenden Betrieb.
Wie die künftigen Windräder dem Haushalt helfen sollen
Abschließend betonte der Winzenhöler, dass das Haushaltsjahr 2024 für ihn als Kämmerer relativ entspannt sei, anders sehe die Zukunft aus. Mit dem Bau der Kindertageseinrichtung, kommen auf die Gemeinde in den nächsten Jahren Kosten in geschätzter Höhe von 3,6 Millionen Euro zu. Entlastung für den angespannten Haushalt in den Jahren 2025 und 26 bringen sicher die geplanten Windräder und die dadurch fließenden Mehreinnahmen. Wenn die Windräder stehen, hätte die Gemeindekasse wieder Luft nach oben.
Bis dies so weit sei, müsse sich die Gemeinde auf ihre Pflichtaufgaben konzentrieren und gut abwägen, ob sie Wünsche erfüllt oder freiwillige Zahlungen an Vereine genehmigt. Eine schwere Entscheidung, denn hinter jeder Anfrage stehe auch ein wichtiges Projekt. Das Gremium genehmigte einstimmig den Haushaltsplan, den Stellenplan und den Finanzierungsplan für die Jahre 2023 bis 2027.
Bei der jährlichen Kontrolle der Gemeindearbeiter wurde festgestellt, dass drei Schieberkreuze marode sind und ausgetauscht werden müssen. Dies wurde mehrheitlich vom Gremium befürwortet und kann beauftragt werden.
Bereits im vergangenen Jahr konnte der Anschluss für Wasser und Kanal beim Waldfest nicht mehr genutzt werden. Um den Festbetrieb zu ermöglichen, wurde eine provisorische Versorgung und Entsorgung verlegt. Mit dem Anschluss am Finkenflug wird dies nun weitestgehend behoben. Die Kosten belaufen sich auf gut 30.000 Euro.