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Ein Puzzlespiel voller Intrigen
Lateinlehrer Reimund Gregorius (Jeremy Irons) befreit sich aus seinem Alltag und sucht im „Nachtzug nach Lissabon“ nach dem Sinn des Lebens.
Foto: Concorde | Lateinlehrer Reimund Gregorius (Jeremy Irons) befreit sich aus seinem Alltag und sucht im „Nachtzug nach Lissabon“ nach dem Sinn des Lebens.
hr
 |  aktualisiert: 07.05.2013 17:02 Uhr

Die Movie- Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der vhs ab Donnerstag, 9. Mai, „Nachtzug nach Lissabon“. Der unter dem Pseudonym Pascal Mercier verfasste gleichnamige Weltbestseller zählt bislang zu den größten Erfolgen des emeritierten Schweizer Philosophieprofessors Peter Bieri. Fast zehn Jahre hat es gedauert, bis sich der renommierte dänische Regisseur Bille August („Das Geisterhaus“) an eine Leinwandadaption der von enormer Sprachkraft und großem erzählerischen Talent zeugenden Vorlage wagte.

Die Filmhandlung beginnt auf der Berner Kirchenfeldbrücke, von der sich eines Nachts eine junge Portugiesin stürzen will, jedoch von dem Altphilologen Raimund Gregorius zurückgehalten wird. Kurz darauf ist die Frau verschwunden. Zurück bleiben nur ihr Mantel, das Buch eines gewissen Amadeu de Prado und ein Ticket für den Nachtzug nach Lissabon. Weil er dessen Besitzerin am Bahnhof nicht antrifft, entschließt sich Gregorius kurzerhand, die Fahrkarte selbst zu nutzen. Auf der Fahrt nach Lissabon liest er das Buch und will nun auch den Autor kennenlernen. Doch Amadeu, der im faschistischen Portugal als Arzt im Widerstand gekämpft hat, ist schon lange tot. Schritt für Schritt entdeckt Gregorius Teile jetzt eines Puzzlespiels voller politischer und emotionaler Intrigen.

Obwohl sich August bei der filmischen Umsetzung der literarischen Vorlage etwas schwer tut, gelingt es ihm weitgehend, so formuliert es der Autor selbst, „die seelischen Konturen der Figuren, ihre Tiefe und die Natur des Dramas zu bewahren“.

Die Magie der Originalschauplätze steuert das Ihrige bei, die filmische Reise auch zu einem optischen Erlebnis zu machen. Die konventionelle, durchaus solide Romanverfilmung ist getragen von einem Ensemble nationaler und internationaler Stars wie Charlotte Rampling, Bruno Ganz, Martina Gedeck und – ganz besonders überzeugend – Jeremy Irons, der die Figur des Raimund Gregorius mit größtmöglicher Fragilität und bohrendem Selbstzweifel verkörpert.

Nächste Woche läuft in dieser Reihe „The Master“.

 
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