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GÖSSENHEIM
Ein Prost auf den „Schoppen Franz“
(hn) Es war fast wie ein Wiedersehen bei einer großen Familienfeier. Rund 20 Freunde des Namensgebers „Schoppen-Franz“, Franz Gmelch, trafen sich am Sonntag in der Weinstube nahe der Burgruine Homburg. Etwa die Hälfte der Teilnehmer hat den „Ur-Schoppen-Franz“ noch persönlich gekannt.
Musik wie sie in den 60er Jahren beim „Schoppen-Franz“ gespielt wurde, dazu der „Bembel“ mit Wein aus dem eigenen Weinberg, so feierten die Freunde des „Schoppen-Franz“, dass das beliebte Ausflugslokal durch die Übernahme vor zehn Jahren weiterbestehen konnte. Das Bild zeigt (von links, vorne) Sepp Geßner und Roland Reubelt, (dahinter) Lothar Münch, Sabine Fink und Franz Schubert.
Foto: FOTO Herbert Hausmann | Musik wie sie in den 60er Jahren beim „Schoppen-Franz“ gespielt wurde, dazu der „Bembel“ mit Wein aus dem eigenen Weinberg, so feierten die Freunde des „Schoppen-Franz“, dass das ...
Redaktion
 |  aktualisiert: 13.07.2009 16:53 Uhr

Franz Schubert hieß die Gäste willkommen: „Liebe Schoppen-Franz-Freunde alter und neuerer Art.“ Für den 78-jährigen Schweinfurter ist das Weinlokal in rund 53 Jahren zur zweiten Heimat geworden. „Ich war Rangierer im Hauptbahnhof Schweinfurt und hatte durch den Schichtdienst oft Gelegenheit, zum ,Schoppen-Franz‘ zu kommen“, berichtete er. Durch die häufigen Besuche hatte sich seit 1956 „ein Vater-Sohn-Verhältnis“ zwischen ihm und Franz Gmelch entwickelt.

„Im Weinberg, im Keller und im Lokal“ hat der junge Schubert angepackt und sich beim „Schoppen-Franz“ nützlich gemacht. Zusammen mit ein paar Kumpel war er bei einem Motorradausflug auf das kleine Lokal in den Gössenheimer Weinbergen aufmerksam geworden. „Zwar nicht mehr so oft wie früher, aber immer wieder einmal“, kommt Schubert mit seiner Frau dorthin. Fast immer trifft er alte Bekannte, mit denen er Erinnerungen austauschen kann.

Auch vor zehn Jahren waren Franz Schubert und seine vielen Bekannten in dem Weinlokal. Das war der Tag, an dem die Familie Münch es nach aufwändiger Renovierung, Erweiterung und deutlicher Verbesserung der Infrastruktur offiziell eröffnet hat. „Da hat der Lothar Münch gesagt, dass das Lokal den Namen ,Schoppen-Franz‘ behält und ein Hoch auf den ersten Wirt, den Franz Gmelch ausgebracht“, erzählte Schubert sichtlich gerührt. „Wenn er das nicht gemacht hätte, hätte ich keinen Fuß mehr über die Schwelle dieses Hauses gesetzt“, fügte er an.

Die Übernahme des Lokals durch die Familien Münch, Fink und Wolf bedeutete für Schubert die Fortsetzung einer besonderen Freundschaft. Deutlich für alle sichtbar wurde dies durch die Gestaltung des Stammtisches. Viele Erinnerungsgaben aus der Zeit des alten ,Schoppen-Franz‘ schmücken die Wände. Über dem Tisch hängt eine nachträglich elektrifizierte Petroleumlampe. „Die habe ich 1973 vom Schoppen-Franz geerbt“, so Schubert. Viele Jahre hing die Lampe in seiner Schweinfurter Wohnung. Bei der Übernahme des Lokals vor zehn Jahren brachte Schubert das Erbstück wieder dort hin, „wo es hin gehört.“

„Immer lustig und fröhlich“ war es beim „Schoppen-Franz“, erinnerte sich Gössenheims Bürgermeister Theo Gärtner. Wie auch bei dem „Ehemaligen-Treffen“, als Roland Reubelt (Gitarre) und Josef „Sepp“ Geßner (Akkordeon), so wie früher zu ihren Musikinstrumenten griffen und zusammen mit Franz Schubert (Mundharmonika) zur Unterhaltung der Gäste spielten. „Damals saßen wir oft hier am Tisch“, meinten die Drei.

Viele Generationen von Besuchern waren in den vergangenen Jahrzehnten Stammgäste im „Schoppen-Franz“, das vor 62 Jahren als bescheidenes Weinlokal in landschaftlich schöner Gegend eröffnet hat. Hotelier Lothar Münch, der das Lokal vor etwa zwölf Jahren gekauft hat, freute sich beim „kleinen Betriebsjubiläum“ darüber, dass „das Angebot“ seiner Tochter Sabine Fink und Partner Jochen Wolf von den Gästen gut angenommen wird. Als Beweis dafür wertete Münch das Treffen der treuesten Gäste, die am Sonntag die Tradition des Weintrinkens aus einem „Ein-Liter-Bempel“ aufleben ließen.

 
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