
Eine gerade untergehende Sonne, ein laues Lüftchen, ein idyllisches Plätzchen und dazu noch wunderschöne Musikklänge – was kann man sich Schöneres vorstellen? Genau das alles und noch viel mehr bot das Serenadenkonzert der Lohrer Stadtkapelle am Donnerstagabend in der Städtischen Anlage.
Rund 350 Zuhörer hatten sich unter diesen perfekten Bedingungen eingefunden und bevölkerten die aufgestellten Stühle und Bänke genauso wie die Wiese hinter der Bühne und jedes andere erreichbare Sitzplätzchen auf Steinen und Mauern. Festivalfeeling war angesagt.
Die Musik passte
Auch die Musik passte zu der idyllischen Stimmung: Dirigent Wolfgang Riedmann hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, die Kapelle musizierte unter seiner Leitung homogen, harmonisch und gefühlvoll.
An allen Plätzen waren die 40 Musiker gut zu hören, aber niemals zu laut. Riedmann hatte a sich gefreut, dass so viele »trotz des Hitzehammers und der Sommerpeitsche« gekommen waren. Unter ihnen auch Musikschulleiterin Petra Breitenbach. Seit letztem Jahr ist die Stadtkapelle der Lohrer Musikschule zugeordnet, Petra Breitenbach habe sich um die Organisation gekümmert.Die Bewirtung hatte in bewährter Manier wieder der Verein der Lohrer Leinreiter übernommen.
Musikalisch startete die Stadtkapelle mit dem »Florentiner-Marsch«, einem von Blaskapellen häufig gespieltem Stück, aber selten so perfekt und anmutig anzuhören wie an diesem Abend. Angekündigt hatte Riedmann, bevor Steffi Schmidt in bewährter und humorvoller Weise die Moderation übernahm, ein Konzert unter dem Motto: »Reise durch Länder, Stile und Epochen.« So ging es dann in den Orient mit »In the Mystic Land of Egypt« oder einem wunderschönen Stück des holländischen Komponisten Jacob de Haan (»La Storia«). Auch bei der wunderbaren Filmmusik »Out of Afrika« und in den Stücken von Ennio Morricone waren Tempi, Intonation, Artikulation und Dynamik ansprechend gewählt und ausgefeilt dargeboten.
Die Stunde des offiziellen Programms verging wie im Flug, das begeisterte Publikum erklatschte sich drei ebenso wunderbare Zugaben. So sagte dann auch Lohrs dritte Bürgermeisterin Ruth Steger am Schluss einfach nur »Danke für den wunderschönen Abend.«
Auch Stadthallenmanager Thomas Funck hatte die Musizierstunde gefallen: »Superschönes Programm, ich fand es gut gewählt. Besonders den Gang zum Wilden Westen nach den Ereignissen heute in Lohr«, womit er auf den Bankraub anspielte.