
Er ist ein ganz besonderes Original und für manches Späßchen zu haben, größere Freude bereitete es ihm aber, wenn er im Rahmen seiner schon fast legendären Auftritte bei den Prunksitzungen des Rienecker Fasenachtskomitees (RFK) das Publikum sofort zum Lachen brachte. Werner Zügner feierte nun am Sonntag im Kreise seiner Angehörigen, Freunde und Bekannten im vertrauten "Bachella", wie die ehemalige Gaststätte und Weinstube am Parkplatz von den Rieneckern genannt wird, seinen 80. Geburtstag.
Werner Zügner, dessen großes Engagement in seiner Freizeit der Rienecker Fastnacht galt, erinnert sich gerne an seine Auftritte auf den heimischen Bühnen, sei es in der Turnhalle oder zuletzt im Bürgerzentrum. Bei seinen "Liedlich, Spässlich oder dem Geschmarr" über das Ortsgeschehen hatte er immer die Lacher auf seiner Seite: "Wann ich o gefangt hoa zu blaudrn, dou hön die Leut schua g'lacht".
Das habe ihm mehr Freude bereitet, als jeder Orden oder jede Ehrung. Auch in lustigen Sketchen, ab dem Jahr 1981 meist gemeinsam mit Geli Brand, trat er mehr als drei Jahrzehnte regelmäßig auf. Dabei stellte er meist ausgefallene Persönlichkeiten dar. Gerade bei den Sketchen zeichnete sich Werner Zügner durch einen recht kreativen Umgang mit Stichworten und den erarbeiteten Texten aus.
Texte immer überraschend anders
"Sein Text war bei jeder Probe und bei jedem Auftritt überraschend anders", berichtete Bürgermeister Sven Nickel, der selbst im RFK und auf der Bühne aktiv war und dem Jubilar im Namen der Stadt gratulierte. Für sein närrisches Engagement wurde Werner Zügner auch mit dem Till von Franken ausgezeichnet. Seinen letzten Auftritt feierte er bei der Jubiläumsprunksitzung im Jahr 2015.
Werner Zügner, am 4. Dezember 1942 in Rieneck geboren, wuchs mit Schwester Rosa bei seiner Mutter auf. Sein Vater war nicht mehr aus dem Russlandkrieg zurückgekehrt. Nach der Volksschule und dem Abschluss der Mittelschule absolvierte Werner Zügner in der Rienecker Raiffeisenbank eine Ausbildung. Danach wechselte er zur Hypo-Bank in Gemünden und war dort 23 Jahre tätig. Ab 1986 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2002 war er bei der Raiffeisenbank Gemünden angestellt.
Seine Frau Maria, geborene Bechold, war in der elterlichen Bäckerei im Verkauf und der angegliederten Weinstube im Ausschank tätig. Dort lernten sie sich kennen und heirateten im Jahr 1966. Friedbert Bechold und seine Schwester Maria führten ab 1973 gemeinsam Bäckerei und Gaststätte. Da lag es nahe, dass Ehemann Werner nach Feierabend und am Wochenende bei Verkauf und Ausschank unterstützte.
Gerade die Stammgäste hatten oft gutes Sitzfleisch und tagten schon mal mit Werner bis spät in die Nacht. "Da habe ich ab und zu auch einfach das Licht aus gemacht, damit Schluss war", sagt seine Frau Maria dazu. Werner Zügner ist ferner seit langem im Sportverein, Verschönerungsverein und Ski- und Tennisclub engagiert. Zum runden Geburtstag gratulierten auch die Kinder Angela und Sascha sowie die drei Enkel.