Besser hätte es nicht laufen können: hervorragende Musiker, ein abwechslungsreiches Programm, ein begeistertes, altersmäßig gut durchmischtes Publikum, ein mit 120 Plätzen ausverkauftes Pfarrheim - und absolut gute Stimmung auf und vor der Bühne. Ja, die erste Unplugged-Musicnight, in die Wege geleitet von Joachim Nürnberger und Kai Höfling, veranstaltet von Customevents, war ein Kracher. Ein Kracher, der nach Wiederholung schreit.
Den Anfang machte das Trio Three 4 fun (Uwe Heppenstiel, Thomas Detter, Stefan Schön) mit Songs wie "I'm a train" von Albert Hammond oder dem S.T.S.-Ohrwurm "Irgendwann bleib i dann dort". Mit ihrer lockeren Art hatten die Musiker von Anfang an einen guten Draht zum Publikum. Gemeinsam mit Kai Höfling ließen sie den "Space Cowboy" der Steve Miller Band aufleben.
Seinen Solopart begann Höfling mit dem "Englishman in New York" und schon war er beim "Friesenjung", der hinterm Deich wohnt, und dem "Believer" der Monkees. Auch mit seinen beiden eigenen Songs "One more night" und "Where I once lived" aus seiner CD "Finding my way" konnte der junge Singer-Songwriter überzeugen. Dass ihn die Begeisterung des Publikums freute, war ihm anzusehen. Schließlich fragte er: "Kann man euch dazubuchen?"
Die Band Famos war mit einer gelungenen Mischung aus Rock 'n' Roll, Gospel und Pop dabei. Zwar fehlte krankheitsbedingt Sängerin Conny Morath, doch Tommy Kraft, Sebastian Landsleitner und Stephan Schmitt - der sich ganz nebenbei als vorzüglicher Geschichtenerzähler erwies - liefen auch ohne sie zur Hochform auf.
Zwischen "Come together", "Splish splash", Louis Armstrongs "Wonderful World" und dem vom Tod handelnden Gospel "I'll fly away", den Famos absolut kraftvoll und voller Lebensfreude spielte, erzählte Schiebermützenträger Schmitt, wie alles anfing - angeblich. Seinen Worten nach soll es in der Steinfelder Bierquelle gewesen sein, wo sich die Musiker abends kennengelernt hätten - 1958. Damals, so Schmitt, hätten sie tagsüber alle in der Kleiderfabrik in Hausen gearbeitet. Das Publikum kringelte sich vor Lachen.
Nach der Pause gingen alle Musiker - jetzt war noch Rüdiger Amthor dabei - gemeinsam auf die Bühne und bezauberten das Publikum mit Songs wie "Hotel California", "True Colors", "Don't worry, be happy", "In the air tonight" oder "Always look on the bright side of life".
Der Applaus wollte gar nicht mehr aufhören, Zugabe-Rufe wurden laut. Und die gaben die Musiker, die allesamt ohne Gage spielten, da es sich um ein Benefizkonzert zugunsten des Tierheims Main-Spessart in Sackenbach handelte, gerne.