
In einer Informations- und Diskussionsrunde hat sich der SPD-Ortsverein Frammersbach am Donnerstagabend mit einem möglichen Biosphärenreservat im Spessart beschäftigt. Vor 51 Zuhörern referierten in den zwei Stunden der emeritierte Botanik-Professor Burkhard Büdel aus Frammersbach, Sebastian Kühl von der Wirtschaftsförderung Main-Spessart und Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer.
Büdel zeigte fundiert die Alleinstellungsmerkmale der Natur- und Kulturlandschaft im Spessart auf und zog Vergleiche mit der Rhön und seinen offenen Höhen. Den Spessart zeichneten bewaldete Berge und bewirtschaftete Wiesentäler aus. Alt-Siedlungsräume lägen typischerweise untere Hanglagen, nur wenige in das Tal übergreifend. Der Spessart sei ein Naturraum für bis zu 400 Jahre alte Buchen-Eichen-Mischwälder. Prägend seien auch der Bruchwald und die Blockhalden. Neuerdings seien auch vermehrt Biberwiesen hinzugekommen, die aus einer Kulturlandschaft eine Naturlandschaft machten.
Machbarkeitsstudie in Arbeit
Gemeinsam mit den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg lässt Main-Spessart derzeit eine Machbarkeitsstudie für ein Biosphärenreservat erstellen, erklärte Sebastian Kühl. Hauptbausteine darin sind die formale und gesellschaftliche Machbarkeit. Aus dem Ergebnis der Studie sollen sich weitere mögliche Schritte ableiten. "Bisher lässt sich sagen, dass von den 40 geforderten Kriterien keines dabei ist, das nicht erfüllt werden kann", sagte Kühl. Bei Vieren brauche es einen etwas größeren Aufwand, aber ein Biosphärenreservat sei vorbehaltlich möglich.
Bis zum 11. April können die Einwohner der Region ihre Meinung in einer Onlinebefragung kundtun. Jugendliche im Alter von 15 bis 21 Jahren sollen in einem Online-Workshop am Mittwoch 12. April, von 17.30 bis 20.30 Uhr mit ins Boot geholt werden. Zudem werden sie in die thematischen Arbeitsgruppen der Machbarkeitsstudie eingebunden. Kühl sieht mit der Schaffung eines Biosphärenreservats eine gute Positionierung als attraktive, lebenswerte Region sowie einen positiven Effekt für den Tourismus und damit verbundenen Besucherzuwachs. Landkreis und Kommunen entscheiden über eine Beteiligung. Private Waldbesitzer würden nicht dazu gezwungen, und die Holzrechte würden nicht beschnitten, erläuterte Kühl.
Bereits im FFH-Gebiet
Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer sieht für den Ort keine Nachteile bei Baurechten durch ein Biosphärenreservat. Die Gemeinde liegt bereits im FFH-Gebiet. Positiv könne sich ein Biosphärenreservat auf die Ortsentwicklung hinsichtlich des Schwimmbad-Areals oder am Sauerberg auswirken. "Ein Urlaubsbad, die vielen Wanderwege, Bikewald und Feuchtwiesen-Erlebnispfad passen perfekt zum angestrebten sanften Tourismus", sagte Holzemer. Der klimafeste Umbau des Gemeindewalds mit höherem Laubholz-Anteil laufe bereits.
In der sachlichen, angeregten Diskussion ging es anschließend um die Holzrechte, die nicht angetastet werden sollen. Gefragt wurde nach der Zusammenarbeit mit Hessen, die schwierig sei, und nach möglichen Fördergeldern. Sebastian Kühl mahnte: "Man sollte nicht an finanzielle Zuschüsse denken, sondern den Spessart sehen."
Informationen und Onlinebefragung unter www.biosphaere-spessart.de
Eines von diesen 4 Punkten ist die 3 % Kernzone. Solange dieses heisse Eisen ständig umschifft, Nicht angesprochen, tabuisiert wird, solange wird das grösste Problem NICHT gelöst:
WER bringt die Fläche für die Kernzone ein?
Denn diese Gemeinden haben den grössten Nachteil.
Es ist immer wieder schön, Was zu fordern, Was Andere dann machen sollen ?!
Do it Yourself, lautet die Lösung ?!
Und Nicht auf die Staatsforsten schieben, Die werden keine Fläche in grösserem Ausmaße zur Verfügung stellen können: Stichwort: Landtagsbeschluss Waldstilllegungen
Oder gar Nicht angesprochen ???