Alterskomödien haben Hochkonjunktur. Nach amerikanischen und französischen Seniorenkomödien kommt nun mit Bernd Böhlichs neuestem Film „Bis zum Horizont, dann links“ eine deutsche Variante in die Kinos, die beim Filmkunstfest in Schwerin den Publikumspreis gewann.
Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen in der Vhs-Filmauslese „Bis zum Horizont, dann links“ am Sonntag, 2. September, um 11.15 Uhr, sowie am Dienstag, 4., und Mittwoch, 5. September, jeweils um 20 Uhr.
Der Film thematisiert das stigmatisierte, aber in Zeiten demografischen Wandels trendige Problem vom Abgeschobenwerden im Alter und beginnt damit, dass das gepflegte, „ordentlich“ und „seriös“ geführte Seniorenstift „Abendstern“ eine neue Bewohnerin bekommt: Margarete Simon, die ihrer Familie zunehmend zur Last geworden ist.
Alberne Gymnastikübungen, öde Fernsehabende und eine strenge Hausordnung: Die ersten Eindrücke im Heim machen der neuen Mitbewohnerin wenig Mut. Plätzchenbacken und Lese-Nachmittage sind auch für den eloquenten Herrn Tiedgen der Inbegriff der Langeweile. Die beiden sind ebenso wach im Kopf wie traurig in der Seele, und mit trotzigem Sarkasmus weckt Frau Simon Herrn Tiedgens eingeschlafene Lebensfreude.
Als die Senioren vom Heim zu einem Rundflug über Brandenburg an Bord einer ausrangierten JU-52 eingeladen werden, wird Tiedgen zum Anstifter einer Revolte. Per basisdemokratischer Abstimmung beschließt die Gruppe ihre eigene Entführung ans Mittelmeer.
Ausbrechen wollen sie, dahin, wo sie angeblich nicht mehr hingehören, und unter Tiedgens Führung wagen sie ein letztes, wahrhaft spektakuläres Abenteuer.
Dass es immer wieder große, berührende Kinomomente zu bewundern gibt, liegt an dem beeindruckenden Aufgebot so hochkarätiger Film- und Theaterstars wie zum Beispiel den beiden Kino-Legenden Angelica Domröse und Otto Sander. Er brilliert als schlagfertiger Zyniker, sie als tiefsinnige Melancholikerin, die unverhofft zur gewieften Komplizin aufblüht; beide verkörpern ihre Figuren natürlich und selbstbewusst mit Mut zum eigenen fortgeschrittenen Alter, heißt es in der Ankündigung.
Auch wegen der exzellenten Leistung des Schauspieler-Ensembles wurde der Film mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet.