Die Volkshochschule in Lohr gehört zu den erfolgreichsten ihrer Art in Bayern und feiert am Samstag, 20. April, ihr 70-jähriges Bestehen in Lohr und das 15-jährige Bestehen der gemeinsamen Volkshochschule Lohr-Gemünden. Aus diesem Anlass gibt es ein großes Lernfest auf dem Kirchplatz in Lohr, wo die Volkshochschule zwischen 10.30 und 14 Uhr unter dem Motto "Mitmachen, Ausprobieren, Erleben" ein vielfältiges Programm erwartet.
Die Leiterin der Volkshochschule, Susanne Duckstein, ist stolz auf die ständig steigenden Buchungszahlen, die im aktuellen Programm für die Kurse und Veranstaltungen in diesem Semester schon jetzt die Zahl von 6000 erreicht haben. Um das zu schaffen, benötigt die Volkshochschule neben einem attraktiven und in vielen Bereichen immer wieder neuen Angebot eine ständig steigende Zahl an Dozenten und Kursleitern. Und alles spricht dafür, dass dies erfolgreich gemeistert wird.
Anfänge in Lohr 1953
Angefangen hatte es 1953 in sehr bescheidenem Umfang. Damals kümmerte sich der spätere Landrat Rudolf Balles um die Einrichtung, die danach vom Gymnasiallehrer Alfons Klüpfel betreut wurde, den 1967 sein junger Kollege Berthold Wagner ablöste. Als die Arbeit immer mehr zunahm, unterstützte ihn sein Kollege, der spätere Bürgermeister Siegfried Selinger, über viele Jahre. In dieser Zeit übernahm die Stadt Lohr die Trägerschaft vom Landkreis, und die Volkshochschule wurde zum Erfolgsmodell, auch wenn das Angebot im Vergleich zu heute damals noch recht bescheiden war.
Als 1979 Meinrad Amrhein als erster hauptberuflicher Leiter die Volkshochschule zu verantworten hatte, kam mit seinen Ideen eine neue Dynamik ins Programm, das sich von Heimatgeschichte über ein erweitertes Sprachangebot und Gesundheitsbildung bis hin zu berufsbezogenen oder EDV-Kursen rasant weiterentwickelte. Seine Nachfolgerin Gisela Schlemmer organisierte ab 2007 die nicht einfache Fusion der Volkshochschulen Lohr und Gemünden. Zugleich baute sie das Spektrum der Kurse und Veranstaltungen weiter aus.
Fast alle Fachbereiche vertreten
Aktuell arbeitet das Team unter der Leiterin Susanne Duckstein und ihrer Stellvertreterin Sylvia Brey am Programm, von dem am Lernfest fast alle Fachbereiche vertreten sind, von Gesellschaft, Sprachen, Gesundheit, Kultur bis zur Jungen VHS. So kann man einen Blick auf das überraschende Kursgeschehen und die Unterrichtenden der letzten 15 Jahre werfen. Bei "Teste dich selbst" kann man beispielsweise versuchen, die Fragen des Einbürgerungstests interaktiv zu beantworten, oder bei einem Quiz gewinnen, den der Geschichts- und Museumsverein sowie der Arbeitskreis Heimat- und Geschichte im Rahmen einer Ausstellung anbietet. Für manche Besucher dürfte es besonders attraktiv sein, dass verschiedene Sprachkurse auch kulinarisch vertreten sind. Außerdem kann man sich von sportlichen Angeboten genauso überraschen lassen wie von kreativen oder einer internationalen Schnitzeljagd.
Alle Gäste können spontan und kostenfrei an den Angeboten teilnehmen und Kontakt aufnehmen. Das Fest soll einladen zum Mitmachen und Hineinschnuppern. Wer möchte, kann sich auch direkt zu einem Kurs anmelden oder über neu entdeckte Angebote Informationen erhalten. Insgesamt möchte die Volkshochschule mit Stolz und Freude auf ihre positive Entwicklung zurück und nach vorne blicken.
Neue Zielgruppen erreichen
Susanne Duckstein ist sehr zufrieden und dankbar, die Herausforderung der nicht einfachen Jahre der Corona-Pandemie gemeistert, neue Kursformate entwickelt, zusätzliche Integrationskurse etabliert und weitere Kursleiter akquiriert zu haben. Durch das Netzwerk an Kooperationspartnern konnte vom Landesbund für Vogelschutz, dem Klinikum Main-Spessart, dem BKH, dem Geschichts- und Museumsverein und dem TSV Lohr das vielfältige Angebot an Kursen, Vorträgen und auch Ferienkursen weiter ausgebaut werden.
Sogar Sprachenlernen mit allen Sinnen ist inzwischen in der Reihe "Raus aus dem Klassenzimmer" möglich. Vor allem wegen der neuen Angebote in ganz verschiedenen Bereichen ist das aktuelle Semesterprogramm gut angenommen worden. Die Leiterin der Volkshochschule wünscht sich als Impuls vom Lernfest, neue Zielgruppen zu erreichen, insbesondere zwischen 20 bis 50 Jahren. Aber sie freut sich vor allem auf eine kommunikative Begegnung und Anregungen zur weiteren Kursgestaltung von den Gästen und Teilnehmern im Austausch mit den anwesenden Kursleitern.