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HOLZKIRCHEN
Ein Lebenswerk findet seine Vollendung
Symbolische Schlüsselübergabe: Architekt Thomas Mensing (rechts) übergibt ihn an die Investorin des Benediktushofes, Gertraud Gruber, die diesen an Hausherrn Willigis Jäger weiterreichte.
Foto: Ernst Pscheidl | Symbolische Schlüsselübergabe: Architekt Thomas Mensing (rechts) übergibt ihn an die Investorin des Benediktushofes, Gertraud Gruber, die diesen an Hausherrn Willigis Jäger weiterreichte.
ps
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:33 Uhr

„Erde singe, dass es klinge…“ Rainer Schwander und Bernhard von der Goltz sorgten mit ihrem musikalischen Auftakt für die richtige Einstimmung zum Festtag am Benediktushof. Waren doch gleich zwei Feste zu feiern: Zum einen beging an diesem Tag der spirituelle Leiter Willigis Jäger seinen 88. Geburtstag, zum anderen wurde der neu errichtete Ostflügel eingeweiht. Nach etwa acht Monaten Bauzeit steht der dreigeschossige Neubau. Durch die Erweiterung können nun künftig 175 Gäste übernachten (wir berichteten bereits).

Geschäftsführer Dirk Ahlhaus hielt einen kurzen Rückblick über das nun zehnjährige Wirken am spirituellen Zentrum in Holzkirchen. „Wer hätte gedacht, dass wir genau neun Jahre später eine weitere Einweihung feiern. Wir haben die Freude und das Vergnügen darüber, dass der Gebäudekomplex arrondiert und abgeschlossen ist“.

Ein eigens arrangierter Mitarbeiter-Chor übermittelte einen Geburtstagsgruß an Willigis Jäger mit den „irischen Segenswünschen“ und dessen Lieblingslied „Es führt über den Main eine Brücke von Stein“. Auch die Gäste durften in einem Kanon „Viel Glück und viel Segen“ wünschen.

Holzkirchens Bürgermeister Klaus Beck bewunderte das Geburtstagskind: „Sie sind fit wie ein Turnschuh, beneidenswert. Sie sind ein Beispiel, wie man auch positiv älter werden kann“. Ein Traum sei wahr geworden, sagte der Bürgermeister. „Das Kloster Holzkirchen ist wieder erblüht, besser denn je.“

Paul J. Kohtes von der Willigis Jäger-Stiftung „Ost-westliche Weisheit“ interpretierte die Zahl 8 mit der Wahrnehmung zwischen Osten und Westen, wobei diese im Osten für das große Glück, im Westen für die Unendlichkeit stehe. Den Bogen zwischen dem Möglichen und Unmöglichen zu ziehen, sei Lebenskunst. Das zu verbinden, sei immer das Thema von Willigis Jäger gewesen.

Spirituelle Leiterin Doris Zölls sagte: „Das Haus soll seiner Bestimmung gerecht werden. Es erwacht mit der aufgehenden Sonne und soll auch die Menschen aufwachen lassen.“ Sie wünschte dem Geburtstagskind weiterhin viel Kraft für seine Interessen und Vorstellungen. Dr. Alexander Poraj, ebenfalls spiritueller Leiter am Benediktushof, sprach seine persönliche Dankbarkeit an Willigis Jäger aus: Er wünschte sich, „dass wir weiterhin das Glück und die Unterstützung haben und sein Geist weiterlebt, blüht und gedeiht“.

„Wolke des Nichtwissens“

Der Lehrer der Kontemplationslinie „Wolke des Nichtwissens“, Fernand Braun, war sich sicher: „Alles beginnt mit der Sehnsucht“. Das sei auch der Beginn vom Anfang des Benediktushofes gewesen. Er dankte Willigis Jäger für seinen außerordentlichen Mut.

Festredner Dr. Claus Eurich, Leiter der Akademie für Führungskompetenz am Benediktushof, sagte, dieser Ort sei etwas ganz Besonderes. Es herrsche ein ganz spezieller Geist, der einen umwandelt, wenn man hier sei. „Was wir heute feiern, ist eine Vollendung der Architektur und des Hauses. Wir befinden uns hier in einem Kloster des 21. Jahrhunderts. Ein Lebenswerk findet seine Vollendung.“

Dass die Menschen im 8. Jahrhundert bereits den richtigen Standort für ein Kloster fanden und mit Leben erfüllten, beeindruckt den Architekten Thomas Mensing, der die Umgestaltung des Benediktushofes von Anfang an in Händen hatte. Im 21. Jahrhundert nun wurde es rundiert und abgeschlossen. Große Verehrung zeigte Architekt Thomas Mensing für die Investorin: „Das Verhältnis war geprägt von wechselseitigem Vertrauen“. Er übergab Gertraud Gruber symbolisch den Benediktushof-Schlüssel, die ihn wiederum an Pater Willigis Jäger weiterreichte.

Eine der ersten Schülerinnen

Gertraud Gruber freute sich über die Ovationen, merkte jedoch an: „Ich bin ja nur eine Kosmetikerin“. Sie war eine der ersten Schülerinnen von Willigis Jäger, dem sie immer wieder ihr Herz ausschütten und sich erklären konnte. „Er hat mir immer gut getan“.

Pater Willigis Jäger bestätigte die langjährige Freundschaft und bedankte sich bei Gertraud Gruber und deren Beraterin Irene Bopp, bei seinen Nachfolgern Doris Zölls und Alexander Poraj, dem Geschäftsführer Dirk Ahlhaus und allen Mitarbeitern am Benediktushof.

Den Künstler Franz Hochstötter freute es, einen kleinen Beitrag zum Benediktushof gegeben zu haben. Er hat das Fenster in der neuen Kapelle unter dem Motto „Auferstehung“ gestaltet. Die Einweihung der Kapelle wurde in einem feierlichen Ritual vollzogen: „Gesegnet sei dieser Ort, der seit dem Jahr 775 den Menschen den Sinn des Lebens zu vermitteln versucht“.

Eine Besichtigung des neu errichteten Ostflügels mit der Kapelle sowie ein gemütliches Mittagessen rundeten die Einweihungsfeier ab.

 
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