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RETTERSHEIM
Ein Leben für die Mode der Damenwelt
Redaktion
 |  aktualisiert: 19.01.2010 17:25 Uhr

(stet) 85 Jahre alt wurde in Rettersheim Heinrich Michel, den viele im Umkreis noch als Besitzer des Rettersheimer Modehauses kennen. Das Leben des Mannes war geprägt von Mode für Damen, von Röcken und Blusen, obgleich Heinrich Michel dem Maschinenbau zugeneigt war.

Er wurde in Kommodau im heutigen Tschechien geboren und besuchte dort die Bürgerschule, danach eine Schule für Ingenieure und studierte Maschinenbau. Ein Jahr vor Ende dieses Studiums wurde Michel zur Wehrmacht eingezogen. Seine Truppe wurde in Rettersheim einquartiert. In jedem Haus kam ein Soldat unter: Heinrich Michel bei den Eltern von Theresia Deubert. Mit ihr pflegte er im Krieg eine ausgiebige Brieffreundschaft. Bei Kämpfen in Frankreich kam Michel in englische Gefangenschaft. Erst 1948 kehrte er nach Deutschland zurück. In seine Heimat Kommodau konnte er nicht mehr, so erinnerte er sich an seine Brieffreundin aus Rettersheim und beschloss, zu ihr zu gehen. Er wurde dort sehr freundlich aufgenommen und noch im Juli des Jahres läuteten die Hochzeitsglocken.

Heinrich Michel nahm Arbeit in der Firma Kurtz in Hasloch auf, während seine Frau den Haushalt führte und Näharbeiten erledigte. Da diese Arbeiten von der Damenwelt sehr gut angenommen wurden, beschloss man, eine Schneiderei zu eröffnen. Es wurde ein Haus gebaut und ein kleiner Verkaufsraum eingerichtet. Doch dies reichte bald nicht mehr aus. Die Familie beschloss, eine Schneiderei aufzubauen. Diese wurde 1972 in Rettersheim gegenüber dem Wohnhaus bezogen und ist heute noch die Kleiderfabrik Michel. In der Blütezeit dieser Firma beschäftigte Heinrich Michel 30 Näherinnen. 1990 eröffnete er eine weitere Schneiderfirma mit Verkauf in Döbeln in Sachsen. 1995 übergab er die Firma seiner Tochter Christel Schneider.

Seitdem widmet sich Heinrich Michel ausgiebig seinem Lieblingshobby, einer großen Modelleisenbahn, für die er eigens ein kleines Haus gebaut hat. Aus seiner Ehe mit Theresia gingen ein Sohn und vier Töchter hervor. Seit dem Tod seiner Frau lebt der Jubilar alleine und wird von seinen Kindern versorgt. Er freut sich über jedes Treffen mit seiner Familie, den fünf Kindern, neun Enkelkindern und drei Urenkeln. Stolz ist er auf sein Lebenswerk, die Kleiderfabrik. Familie, Nachbarn, Freunde und Bekannte sowie ehemaligen Kunden gratulierten ihm, ebenso Bürgermeister Norbert Endres und Pfarrer Matthias Wolpert.

 
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