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Lohr
Ein klangvoller Abend mit stimmungsvollem Blick zurück
Das Lohrer Zupfensemble mit seiner Leiterin Petra Breitenbach und der Gastsängerin Isabell Lang beim Konzert im Ulmer Haus.
Foto: Wolfgang Weismantel | Das Lohrer Zupfensemble mit seiner Leiterin Petra Breitenbach und der Gastsängerin Isabell Lang beim Konzert im Ulmer Haus.
Wolfgang Weismantel
 |  aktualisiert: 16.10.2022 02:30 Uhr

Nach dem Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen des Lohrer Zupf-Ensembles im Mai trat die Gruppe nun zum zweiten Mal mit einer musikalischen Reise auf, die bis hin zu ihren Anfangsjahren führte. Diesmal hatten die Musikerinnen zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde ins Ulmer-Haus eingeladen.

Unter dem Motto "Lieblingsstücke aus 40 Jahren" ließ das Ensemble unter der Leitung von Petra Breitenbach Musikstücke ganz unterschiedlicher Stilrichtungen und Epochen erklingen.

Eng verbunden

Dem Ulmerhaus fühlt sich das Zupf-Ensemble schon seit den Gründungstagen eng verbunden, da es sich hier wöchentlich zu den Proben treffen kann. Dafür ist Petra Breitenbach, die bereits als Musikstudentin die Leitung der Gruppe übernommen hatte, sehr dankbar: "Das ist ein Glücksfall für uns und wir wollen mit Benefizkonzerten gerne immer wieder einen Beitrag leisten, mit dem wir etwas zurückgeben können." Dieses Mal wurden die Spenden für das Lichtprojekt der Evangelischen Kirchengemeinde Lohr gesammelt.

Wie gewohnt war das Programm mit Musikstücken ganz unterschiedlicher Stilrichtungen an diesem Abend bunt, abwechslungsreich und sehr lebendig. Als besonderen Gast begrüßte die musikalische Leiterin die Sängerin Isabell Lang, die in der Stadtkapelle Querflöte spielt und dort auch singt. Der Klangreichtum der Zupfinstrumente von der Mandoline bis zum Kontrabass entfaltete sich spielerisch und mit großer Leichtigkeit in den Händen der versierten Musikerinnen in allen Farbschattierungen. So gelang es dem Zupf-Ensemble, das Publikum ganz spontan mitzunehmen und ihm einen genussvollen Abend zu bieten.

Erlebnisse und Ereignisse

Einen weiteren ungewöhnlichen Akzent setzte Sascha Kusch, der den klangvollen Auftritt des Ensembles moderierte. Statt wie üblich nur Informationen über die gespielten Werke zu geben, warf er jeweils einen Blick auf die Jahre oder Erlebnismomente, in denen die Stücke erstmals von der Gruppe einstudiert wurden. Dabei ging er auf persönliche Erfahrungen der Musikerinnen ein, aber auch auf zeitgeschichtliche Ereignisse, Persönlichkeiten oder Besonderheiten, die lange in Erinnerung geblieben sind.

Eines der hier aufgeführten Werke war "Die Specknerin" von Wilhelm Mohr , die an diesem Abend wieder zu hören war. "The Entertainer" von Scott Joplin wurde vom Zupf-Ensemble im Jahr 1985 ins Programm genommen.

Publikum überrascht

Es folgten die "Vier Nationaltänze" von Kurt Schwaen, die das Zupf-Ensemble neben anderen zum ersten Mal im Mai 1986 beim 1. Deutschen Orchesterwettbewerb in Würzburg spielte und einen zweiten Preis erreichte. 

So ging es stückweise durch die eigene und die große Geschichte. 2012 liefen gerade die Vorbereitungen für die Olympischen Sommerspiele in London, als Petra Breitenbach für das Jubiläum zum 20-jährigen bestehen des Zupf-Ensembles George Gershwins "Summertime" und "I got Rhythm" arrangierte. Zwei Stücke, die an diesem Abend zur Überraschung des Publikums zusammen mit der Gastsängerin Isabell Lang sehr eindrucksvoll präsentiert wurden.

Visionen und Träume

Die Mischung des Programms aus Lieblingsstücken lief bis in das Jahr 2019 , als das Ensemble beim Jahreskonzert "Yume" (auf Deutsch Traum, Vision) von Katsumi Nagaoka spielte und dabei erkennen ließ, dass auch die Musikerinnen sich mit ihren Instrumenten in Visionen und Träume ganz weit wegbewegen können. Genau diese Stimmung prägte den Abend, den das Publikum sehr genossen hat und wofür es sich nach den Zugaben für den Applaus von seinen Sitzen erhob.

 
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