Am Freitagnachmittag schwangen die Kinder ihre Schäufelchen auf der Baustelle der neuen städtischen Kindertagesstätte an der Baumhofstraße, schließlich konnte man dort an diesem Tag Richtfest feiern.
Dazu waren viele Gäste aus der Elternschaft, der Stadtverwaltung, dem Stadtrat sowie von den am Bau beteiligten Firmen und Planungsbüros der Einladung der Stadt gefolgt. Auch Altlandrat Armin Grein, stellvertretender Landrat Harald Schneider (Karlstadt) und Altbürgermeister Leonhard Scherg wollten sich die traditionelle Feier an dem Bauprojekt mit veranschlagten Kosten von über fünf Millionen Euro nicht entgehen lassen.
So sangen und tanzten die Kinder fröhlich, obwohl sie seit dem Spatenstich im Dezember auf einen großen Teil ihres Außengeländes verzichten müssen.
Spürbar wurde die große Vorfreude auf ein modernes Gebäude, in das man im nächsten Frühjahr gerne einziehen möchte.
Anforderungen sind gewachsen
Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder blickte in ihrer Begrüßung auf die Zeit zurück, als man 1971 den damaligen städtischen Kindergarten Baumhofstraße als zweite derartige Einrichtung in der Stadt in Betrieb nahm. Seitdem sei die Zeit freilich nicht stehen geblieben, die Stadt gewachsen und die Anforderungen an die Betreuung von Kindern habe sich in vielerlei Hinsicht verändert.
Es sei deshalb letztlich konsequent gewesen, dass der Stadtrat das Vorhaben einer Gebäudesanierung aufgab und einen Neubau auf dem weitläufigen Gelände an der Baumhofstraße beschloss.
Da sich die Stadt auch als Vorreiter in Sachen Ökologie verstehe, habe man sich auf eine Holzbauweise für die neue sechsgruppige Kindertagesstätte verständigt.
Darauf ging auch Architekt Georg Redelbach bei seinen Dankesworten ein. Wo früher noch die Losung „Stein auf Stein“ gegolten habe, sei in den letzten Wochen über das zügige Wachstum des Neubaus in Holzständerbauweise gestaunt wurden. Die flotte Erstellung des Rohbaus sei durch vorgefertigte Elemente möglich geworden.
5800 Kubikmeter umbauten Raum biete das Gebäude auf einer Nutzfläche von rund 1550 Quadratmetern. 3350 Quadratmeter Holzplatten, die etwa 330 Kubikmetern Festholz entsprächen, seien als nachwachsender Rohstoff für Wände und Dach über der Bodenplatte benötigt worden. Der Innenausbau sei schon in Gang gekommen. Das Gebäude sei mit seinen besonderen Qualitäten nicht zuletzt in energetischen Fragen ein Beispiel für das Bauen der Zukunft.
Altbau wird abgerissen
Nach dem Umzug der Kindertagesstätte in den Neubau, werde der Altbau abgerissen. Dann könne man mit einer Rampe aus den Gruppenräumen im ersten Stock des Neubaus einen direkten Zugang zu den Außenanlagen schaffen. Diese würden nach der entsprechenden Planung und nach den pädagogischen Erfordernissen im Anschluss neu gestaltet.
Das Ende der kleinen Feier verlief ganz traditionell. Die beiden Zimmerleute Felix Förtner und Johannes Christa von der Holzbaufirma „Holzvogel“ aus Obertheres erklommen in ihrer Handwerkskluft geschwind das Baugerüst hoch über den Köpfen der Gäste.
Neben dem bunt geschmückten Richtbaum wurde ein fein gereimter Richtspruch auf das Gebäude, seine Nutzer und Bauherrn vorgetragen, bevor man als Glücksbringer ein Trinkglas auf dem Boden zerspringen ließ. Und für die Kinder hatten ihre Betreuerinnen natürlich auch ein paar Süßigkeiten als Erinnerung parat.