Es ist ein malerisches Farbenspiel, das Passanten immer wieder zu einem minutenlangen „Hingucker“ in der unteren Gebsattelstraße animiert. Wenn Homburg mit seinem mächtigen Fachwerkschloss als Wahrzeichen und historische Visitenkarte mit einem Blick in die Geschichte des Winzerdorfes aufwarten kann, dann ist das Anwesen der Familie Romejko eine nicht weniger stolze Augenweide.
Wer nach einem ersten flüchtigen Blick vielleicht etwas „Orientalisches“ vermutet, liegt mit seiner Einschätzung falsch. Das architektonische Schmankerl hat einen abendländischen Hintergrund und erinnert bei nochmaligem Anblick ein wenig an die Handschrift des österreichischen Künstlers und Architekten Friedensreich Hundertwasser. Die zieht sich aber nicht komplett durch das Haus.
Während die Außenfassade durchaus einige Hundertwasser-Anleihen verrät, stößt man im Inneren – aufgrund der zu Verfügung stehenden engen Platzverhältnisse nach dem Abriss einer ehemaligen Scheune – eher auf einen praktischen und rationalen Baustil. Ideengeber war Hausherrin Carmen Romejko, deren Plan von dem Homburger Bautechniker Wolfgang Martin mit viel Fingerspitzengefühl in die Praxis umgesetzt wurde.
Albert Schneider, der Vater von Carmen Romejko, ergänzte mit weiteren Vorschlägen das Projekt, aus dem letzten Endes ein rundum behagliches Zuhause mit einer Menge „Wohlfühl-Garantie“ wurde.
„Für uns ist ein Traum und eine Vision in Erfüllung gegangen“, fassen Roman Romejko, der beruflich als Abteilungsleiter für Anlagenprojektierung in einem Wertheimer Unternehmen tätig ist und seine Ehefrau, die kaufmännische Angestellte Carmen Romejko, ihren Hausbau zusammen. „Vom architektonischen Charakter hat uns der Hundertwasser-Stil schon gefallen“, ergänzt das Ehepaar.
Etwas unorthodox, aber rundum praktisch wurde die Einrichtung des Küchen- und Wohnbereichs im obersten Stock gestaltet. Und weil man dort im Alltag die meiste Zeit verbringt, dürfen sich die Romejkos über einen herrlichen Ausblick auf das Homburger Schloss und auf weitere Dachlandschaften des Winzerdorfes freuen. Die „höhere Warte“ macht?s möglich.
Von südländischen Perspektiven haben sich die Romejkos leiten lassen, als sie den Frontbereich ihres Hauses anlegen ließen. Wenn sie versichern, dass sie sich in ihrem Heim innen und außen so richtig wohlfühlen und mit niemandem dieser Welt tauschen möchten, dann ist das nachvollziehbar.
Dass immer wieder mal Passanten zum Sattsehen stehen bleiben – daran haben sich die Romejkos längst gewöhnt.