Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen in der Vhs-Filmauslese „Der seidene Faden“ am Sonntag, 6., 11.15 Uhr, Montag, 7., Dienstag, 8., und Mittwoch, 9. Mai, jeweils um 20 Uhr.
Paul Thomas Anderson ist Regisseur des Films, der mit „There Will Be Blood“ eine unübertroffene Allegorie über Amerikas Anspruch auf Größe und Reichtum gedreht hat. Was Andersons achte Regiearbeit „Der seidene Faden“ mit „There Will Be Blood“ verbindet, ist die Fokussierung auf eine ungewöhnliche, fast überlebensgroße Hauptfigur namens Reynolds Woodcock, dem Star der Londoner Haute-Couture-Szene der 1950er Jahre.
Die gröbsten Kriegstraumata sind sublimiert, und die Frauen der britischen Oberschicht sehnen sich nach opulenten Kleidern. Und auf perfekt maßgeschneiderte Kleider versteht sich keiner so gut wie Reynold Woodcock, der aus jedem Stoff ein pompöses Kunstwerk zu machen weiß. Perfektionismus ist Reynolds größte Obsession, und er demonstriert ihn nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben. Noch immer vergöttert er seine vor langem verstorbene Mutter und lässt niemand anderen an seinen Geheimnissen teilhaben als seine unverheiratete Schwester, die für ihn Geschäftspartnerin und Haushälterin zugleich ist, und Reynolds diverse Musen, die der Eigenbrötler wie Objekte benutzt, nach kurze Zeit gnadenlos ausrangiert.
Doch dann stolpert buchstäblich die selbstbewusste Kellnerin Alma in Woodcocks Leben. Schnell wird Alma sein Lieblingsmodell und seine feste Begleiterin, die alsbald beginnt, das Verhältnis nach ihren Wünschen und Bedürfnissen umzukrempeln. Das sorgsam kontrollierte Leben des Designers droht aus den Fugen zu geraten, das Liebesdrama verwandelt sich fast unmerklich in einen Thriller, und Reynolds Leben scheint nur noch ein einem seidenen Faden zu hängen.
Der Film ist ein von einem Hauch von Hitchcock durchwehtes, sinnlich kraftvolles Drama über Liebe und Macht, heißt es in der Ankündigung.
Freigegeben ab sechs Jahre, Dauer 131 Minuten.