Früher fristete das Werfen von Pfeilen auf eine Zahlenscheibe ein Schattendasein in verrauchten Hobbyräumen. heute hat sich um den professionellen Dart-Sport ein Millionengeschäft entwickelt. Im Londoner Alexandra Palace, auch als Ally Pally bekannt, messen sich derzeit die Größen der Szene bei der Weltmeisterschaft.
Man könnte meinen, Martin Hahn hätte schon im Jahr 2015 den Boom dieser Sportart erahnt. Damals lud er gemeinsam mit seinen Mitstreitern zur ersten Wombacher Dartsmeisterschaft in das Vereinsheim ein. Und so misst sich seither ebenso wie in London um die Weihnachtszeit die Dartsszene aus Main-Spessart und längst darüber hinaus.
Ambitioniert am Samstag
Jedes Jahr lassen sich die Organisatoren, die aus Wombacher Stammtischrunden entstammen, Neues einfallen. Die Einzelmeisterschaft wurde am Samstagabend erstmals mit 64 Teilnehmern durchgeführt. Aus Gruppen mit je vier Startern konnten sich die beiden besten Werfer für die finale Runde qualifizieren.
Im Modus "Best of five" und dem "Double Out" gewann Alessandro Englert aus Sackenbach. Nach insgesamt acht Spielen verwies er Thomas Mill aus Frammersbach in einem hochklassigen Finale auf den zweiten Platz, berichtet Hahn über den Turnierverlauf.
Gaudi am Sonntag
Während am Samstag noch die Konzentration im Vordergrund steht, überwiegt am Tag darauf die Gaudi. Zu lauter Partymusik treten Mannschaften wie die "Höllenweiber«, "Durstige Seelen" oder die "Haschbecks" gegeneinander an.
Mitorganisator Arno Endres erklärt eine Neuerung in diesem Jahr: Auf einem großen Monitor wurde ein Bierzähler angebracht. Über eine App wird jeder Bierverkauf der jeweiligen Mannschaft aufgeführt. Gegen 21 Uhr führt noch "»Bierstand" mit 57 Flaschen kurz vor den "Durstigen Seelen". "Schnäpse werden nicht gelistet", sagt Endres grinsend.
Großes Lob gibt es im Tenor von Teilnehmern für die Organisation von Martin Hahn und seinen Leuten. "Jedes Jahr wird es besser, und das spielerische Niveau steigt", sagt Gerd Ullrich, der mit seiner Truppe kurz zuvor gegen die "Sackenbacher Schützen" ausgeschieden ist. Immerhin auf drei Übungseinheiten haben es seine "Saubazis" vor dem Turnier gebracht."Der Wombacher Weihnachtsmarkt lässt uns ja keine Zeit", hadert Ullrich über mangelnde Trainingszeit.
Mitstreiter Marcus Ullrich erfreut sich beim Dartswerfen vor allem daran, dass diese Sportart auch von Unsportlichen ausgeübt werden kann. Sich selber möchte er dabei gar nicht ausschließen, fügt er schmunzelnd hinzu.
Martin Hahn flitzt mit einem Mikrofon in der Hand durch die Halle. Die Endrunde der Mannschaften wird ausgetragen. Über den Dartscheiben an den Spielfeldern wurden erstmalig Monitore angebracht. So können die Zuschauer mitfiebern, die Ergebnisse werden direkt übertragen.
Unter großem Beifall gewinnen am Ende die "Fußball Spicken Alkohol" aus Frammersbach, Wombach und Rodenbach. Die Jungs vom "Dartort Keller" aus Aura werden Zweiter. "Das sind verdiente Sieger in einem engen Finale", sagt Hahn knapp und verleiht die Medaillen.