Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen in der Kino-Auslese der Volkshochschule Karlstadt "Ein Gauner und Gentleman" am Sonntag, 9. Juni, um 11.15 Uhr und Mittwoch, 12. Juni, um 20 Uhr.
Ob einen treffsicheren Zugräuber in „Zwei Banditen“ oder einen Hochstapler in dem Klassiker „Der Clou“: Robert Redford hat während seines langjährigen Berufslebens viele charismatische Rebellen und Außenseiter gespielt, schreiben die Burg-Lichtspiele. Jetzt, mit 82 Jahren vielleicht am Ende seiner Schauspielkarriere, verkörpert er in „Ein Gauner & Gentleman“ den legendären Bankräuber Forrest Tucker.
Der verbrachte zwar den Großteil seines Lebens hinter Schloss und Riegel, doch war der charmante Ganove nicht bloß einer der erfolgreichsten Bankräuber, sondern gleichzeitig auch ein wahres Genie in puncto Gefängnisausbrüchen. In den frühen 1980ern, schon über 70, macht er sich mit seiner „Over-the-Hill-Gang” zu einer letzten, aufsehenerregenden Serie von Überfällen auf, die er wie immer statt mit Schüssen mit entwaffnender Höflichkeit ausführt, auch deshalb, weil es dem coolen Tucker im Gegensatz zu seinen Kumpanen weniger um die Beute als um den Nervenkitzel beim Katz-und-Maus-Spiel mit den Cops und den Widerstand gegen das System geht.
Natürlich funktioniert das alles nur, weil die Welt damals noch eine andere ist, eine Welt ohne Bankautomaten und ohne digital vernetzte flächendeckende Überwachung. Auf der Flucht nach einem Überfall trifft er zufällig die verwitwete Farmbesitzerin Jewel, die trotz seiner ungewöhnlichen Passion zu ihm hält. Schließlich durchschaut Polizeidetektiv John Hurt, wer hinter all den Überfällen steckt und ist der „Altherrengang“ dank des neugewonnenen Wissens dicht auf den Fersen.
Robert Redford spielt das Unikum Tucker mit formvollendeter Eleganz, feiner Höflichkeit und sanftem Charme. Neben ihm glänzen die Co-Stars Danny Glover und Kultsänger Tom Waits als Tuckers Kumpanen, Casey Affleck als Ermittler Hunt und Sissy Spacek als Jewel.
Fazit: vielleicht nicht unbedingt ein grandioses Meisterwerk, aber eine ebenso unterhaltsame wie würdige Abschiedsvorstellung für Leinwandlegende Robert Redford.
Freigegeben ab sechs Jahre, etwa 94 Minuten.
