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KARLSTADT
Ein Fußballer und Ofenmaurer
An seinem 90. Geburtstag zeigte Fabian Sigeti voll Freude seinem Gratulanten Bürgermeister Paul Kruck eine Wand voller Erinnerungen und Fotos in der Heroldstiftung.
Foto: Barbara Wolf | An seinem 90. Geburtstag zeigte Fabian Sigeti voll Freude seinem Gratulanten Bürgermeister Paul Kruck eine Wand voller Erinnerungen und Fotos in der Heroldstiftung.
Barbara Wolf
 |  aktualisiert: 20.08.2017 03:07 Uhr

An der Wand von Fabian Sigeti hängen viele Familienbilder, Fotos, die ihn beim Korbflechten zeigen, und eine Urkunde vom Juli 2017, weil er beim Bingoabend den ersten Preis gewonnen hat.

Fabian Sigeti ist in Jugoslawien, dem heutigen Herzegowina, in Banja Luka geboren. Dort ist er mit fünf Brüdern aufgewachsenen. 1942 entschlossen sich die Eltern, deren Vorfahren aus Ulm stammten, zurückzukehren. Sie wurden 1943 eingebürgert. Nach einigen Stationen in Unterfranken fanden sie in Leinach eine neue Heimat.

Fabian Sigeti hat Maurer gelernt, im Aufbau wurde er im Straßenbau eingesetzt. Ab dem 18. Lebensjahr spielte er in Oberleinach zwölf Jahre lang Fußball und war bald in der Gemeinde bekannt. Er hat die Leinacherin Irene Rügamer kennengelernt, die 16 Geschwister hatte. 1953 haben sie geheiratet, wohnten in Unterleinach und bekamen drei Buben und zwei Mädchen. Alle leben heute noch in der Region, dazu gehören inzwischen acht Enkel und vier Urenkel.

Nachdem Fabian Sigeti ab seinem 35. Lebensjahr bei König & Bauer Gießöfen ausgemauert hatte, bekam er Probleme mit der Lunge und musste mit 60 Jahren in Frührente. Er bewirtschaftete einen für die Großfamilie gepachteten Garten. Mit viel Vergnügen fuhr er am Wochenende mit seinem Motorrad zu IVV-Wanderungen und brachte viele Wanderplaketten mit nach Hause. Außerdem interessierte er sich für Modellflugzeuge.

Seine Frau Irene wurde 2011 dement, sodass sie nicht mehr zu Hause bleiben konnte. Seitdem war sie in der Heroldstiftung in Karlstadt. Fabian Sigeti versorgte sich weitgehend selbst. Nach einem Krankenhausaufenthalt ging auch er 2015 in die Heroldstiftung. Nach einem Monat wurde ein Doppelzimmer frei und die beiden wohnten wieder zusammen. 2016 starb seine Frau.

Jetzt wohnt er im Einzelzimmer. „Ich hab es gut“, meint er in seinem deutsch-ungarisch geprägten Zungenschlag. „Ich werde versorgt und wenn sie rufen ,Fabian', Fabian kommt.“ Er hilft in der Heroldstiftung bei der Gartenarbeit, geht zum Korbflechten und gerne zu den Spieleabenden.

 
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