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Triefenstein
Ein Finanzpaket von fast 20 Millionen Euro:  Triefensteiner Haupt- und Finanzausschuss beriet über Etat 2024
Günter Reinwarth
 |  aktualisiert: 18.03.2024 02:43 Uhr

"Das bisschen Haushalt - sagt mein Mann" sang 1977 Johanna von Koczian in der ZDF-Hitparade. Für die beiden Jugendlichen, die am Dienstagabend auf den Stühlen der öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses unter Leitung von Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock saßen, mögen sich die Beratungen über den Etat 2024 vor dem Hintergrund eines umfangreichen Zahlenwerkes so ähnlich wie ein "bisschen viel Haushalt" angehört haben.

Das Gremium brachte einstimmig ein Finanzpaket von fast 20 Millionen Euro als Beschlussempfehlung an den Gemeinderat auf den Weg. Davon entfallen 11.349.000 Euro auf den Verwaltungshaushalt und 7.136.000 Euro auf den Vermögensetat.

Niedrige Zuweisungen und höhere Umlagen

Bei den Beratungen des Verwaltungshaushalts orientierte sich das Gremium am Rechnungsergebnis 2022, das im Jahresvergleich von niedrigen Zuweisungen und höheren Umlagen geprägt ist und deshalb eine Minderung der diesjährigen Haushaltsmittel in Höhe von 796.762 Euro zur Folge hat. So zumindest interpretierte es Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock, die zusammen mit Kämmerer Martin Jäger dem Ausschuss das Zahlenwerk in Einzelheiten erklärte.

Für den Vermögenshaushalt könne der Markt Triefenstein mit sicheren Einnahmen rechnen, sagte Deckenbrock. Mit 3,1 Millionen Euro muss die Kommune erneut einen "dicken Brocken" dem Landkreis Main-Spessart als Kreisumlage überweisen. Da diese Gebietskörperschaft selbst keine Steuern erheben kann, muss sie ihren Etat mit den gesetzlich vorgegebenen Umlagen der Kommunen über die Runden bringen.

Die Rathauschefin ließ den Ausschuss wissen, warum sich in diesem Jahr das Volumen des Verwaltungshaushalts um eine Million Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht hat. Sie nannte unter anderem um 118.400 Euro höhere Lohnkosten sowie einen gestiegenen Aufwand bei den Strom- und Kraftstoffkosten und beim Gebäudeunterhalt.

Ausbau der Ulrich-Herold-Straße

Seit Jahren wünscht man sich in Trennfeld einen Ausbau der Ulrich-Herold-Straße. Im Vermögenshaushalt ist mit 1,28 Millionen Euro nun der Startschuss für dieses Projekt, das unter dem Strich einen Kostenaufwand in Höhe von 2,6 Millionen Euro erfordert, markiert.

Bislang war der Hintergrund der Generalsanierung von Schloss Homburg der Öffentlichkeit nicht bekannt. Von Kämmerer Martin Jäger erfuhr die Redaktion jetzt auf Anfrage Einzelheiten dieses Millionen-Projekts. Er nannte vorbeugende Untersuchungen im Zuge der Denkmalpflege, für die der Markt Triefenstein in der vergangenen Legislaturperiode 30.000 Euro auf den Tisch legen musste. Das Ergebnis dieser Untersuchungen führte schließlich zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im gesamten Bereich des bauhistorischen Wahrzeichens in Höhe von 1,6 Millionen Euro.

Förderzusage für Sanierung des Schlosses

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, so Jäger, habe sich über das Untersuchungsergebnis informiert und dem Markt Triefenstein empfohlen, bei der Bundesregierung einen Förderantrag zu stellen. Dieser sei mit einer Förderzusage von 500.000 Euro beschieden worden. Der Markt Triefenstein unterstützt im diesjährigen Vermögenshaushalt die Generalsanierung in Höhe von 763.000 Euro. Weitere Gelder sollen im nächsten Etat eingestellt werden. Die zeitgebundenen Fördermittel der öffentlichen Hand in Höhe von 600.000 Euro muss die Gemeinde noch in diesem Jahr abrufen, da sie sonst drohen zu verfallen.

Die Generalsanierung der Schulturnhalle steht kurz vor dem Ende. Das Gebäude kann bereits zu Beginn des neuen Schuljahres benutzt werden. Die Sanierung konnte mit hohen staatlichen Fördermitteln auf den Weg gebracht werden.

Für den Betrieb ihrer drei Kindergärten muss die Gemeinde 2.050.000 Euro ausgeben. Allerdings erhält die Kommune Fördergelder in Höhe von 60 Prozent. Für den neuen Haushalt muss der Markt Triefenstein Kredite in Höhe von 234.473 Euro aufnehmen. Gute Nachrichten verkündete schließlich Bürgermeisterin Deckenbrock zum Thema Verbindlichkeiten. Die Verschuldung sei weiter zurück gegangen und liege derzeit bei 3,2 Millionen Euro.

 
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