Sein zweitägiges Sängerfest in und um die Alte Kirche eröffnete der Gesangverein (GV) Liederkranz Wernfeld mit einer Chorbegegnung, zu der sich die Sängerinnen und Sänger sechs befreundete Gesangsvereine eingeladen hatten. Am Ende des Konzertes verabschiedeten die Wernfelder nach 53 Jahren Dirigententätigkeit ihren Chorleiter Gerhard Köhler.
Als ein Fest der Stimmen mit einem fruchtbaren Geben und Nehmen bezeichnete die Vorsitzende des Gastgebervereins, Rita Pfister, den Liederabend. "Genießen Sie die Energie, die Zartheit, die Ernsthaftigkeit und den Humor des Chorgesanges, der tief in unsere Seelen blicken lässt und uns so erst zu richtigen Menschen macht", wünschte sie den Zuhörern bei ihrer Begrüßung der Gastvereine. Dirigent Gerhard Köhler führte durch das umfangreiche Programm. Er lobte die gute Akustik in der über 400 Jahre alten, profanierten Echter-Kirche und freute sich über das festliche Ambiente.
Der GV Liederkranz Wiesenfeld trat mit dem gemischten Chor sowie dem Projektchor Canteamus an, beide geleitet von Sigrid Schwab. Die Wiesenfelder sangen "Musik, Musik, Musik" von Peter Kräuter, Canteamus interpretierte "Wunder geschehn" von Nena. Gemeinsam erklang "Ihr von morgen" von Udo Jürgens und Michael Kunze mit Sologesang von Sigrid Schwab.
Der gemischte Chor des GV Liederkranz Mittelsinn unter der Leitung von Ingo Blum erfreute mit "Dein Freund Frankenwein", dem "Mittelsinner Heimatlied" und den "Irischen Segensgrüßen", leise mitgesungen von den meisten Zuhörern. Der reine Männerchor MGV Thüngen interpretierte unter seinem Leiter Johannes Gräbe-Bareuther "Morgenwanderung" und "Der Würfelbecher" mit kräftigen Stimmen. Berglieder erklangen, auswendig vorgetragen, mit "Ave Maria der Berge" und als Zugabe "Bergheimat".
"Jeder Tag ein Sonnentag", das spanisch angehauchte "Unpoquite Cantas" und "Frühlingstag" waren Liedbeiträge des gemischten Chores des MGV Karlburg unter dem Dirigat von Mathias Rudolf. Mit "Wir machen Musik" von Peter Igelhoff startete der Männerchor MGV Liederkranz Burgsinn, der in diesem Jahr 130 Jahre alt wird, in sein Programm. Unter ihrem neuen Chorleiter Felix Zieseniß interpretierten sie mit "Wenn ich mal alt bin" auf Deutsch einen Beatles-Song von Lennon/McCartney und russische Weisen mit "Wenn der Abendwind/Kalinka". In den beiden Zugabestücken "O Sole mio" und "La Montanara", am Flügel begleitet von Zieseniß, glänzten der Chorleiter als ausgebildeter Tenor und mehrere Chorsänger mit Soloparts, die mit Zwischenapplaus honoriert wurden.
Der Gastgeber, der GV Liederkranz Wernfeld, ließ die Lieder "Hymnus auf das Lied", "Der Freundschaft Band" und Mozarts "Abendruhe" erklingen. Mit den Worten "eine Ära geht zu Ende" gab Vorsitzende Pfister den bevorstehenden Abschied von Chorleiter Gerhard Köhler bekannt. Seit 1966 und damit 53 Jahre habe Köhler den Wernfelder Chor in harmonischem Miteinander geführt.
Pfister überreichte als Dank ein Blumengebinde für die Ehefrau und Karten für das Mozartfest an Köhler. Der scheidende Chorleiter meinte, die gemeinsame Pflege der Musik sei für ihn eine Bereicherung gewesen, die Musik und das gute Miteinander habe ihm auch etwas zurückgegeben.
Mit dem gemeinsam gesungenen Kanon zu drei Stimmen "Abendstille überall" endete der Sängerabend. Die Vereinsvorstände und Dirigenten erhielten als Gastgeschenk verzierte Reisigbesen, eine Reminiszenz an einen Wernfelder Nebenerwerb früherer Zeiten.