
Mit den hervorragenden Rhein-Main-Philharmonikern, drei brillanten Sängern und anmutigen Tänzerinnen der Ballettgruppe „Joy of Ballett“ gelang ein vielversprechender Start.
Das Neujahrskonzert in der Arnsteiner Stadthalle hat einen besonderen Zauber, der es von denen anderer Städte unterscheidet. Da ist nicht nur die Auswahl der Künstler, bei der nicht gekleckert, sondern geklotzt wird. Und da ist das Publikum, das durch sein Kommen seine Verbundenheit mit der Gemeinschaft beweist und die große Halle bis auf den letzten Platz füllt. Das gilt in besonderem Maße für die Stadträte, die als Repräsentanten der Kommune fast vollzählig erschienen waren.
So gilt es in Arnstein nicht nur, schöne Stunden bei Musik und Tanzvorführungen zu haben, sondern vor allem die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu erleben. Nicht umsonst sind die Zeiten vor und nach dem Konzert sowie die Pause so großzügig bemessen, dass auch angesichts von fast 400 Besuchern genügend Momente für Begrüßungen, Neujahrswünsche und angenehme Plaudereien bleiben.
Das große Orchester der Rhein-Main-Philharmoniker unter der Leitung von Reinhard Nietert begeisterte mit bester Musik aus Oper und Musical mit einem Repertoire von meist hohem Wiedererkennungswert. Auf größtes Interesse stieß dabei die Zusammenstellung flotter Musicalstücke von Frederick Loewe, Leonard Bernstein und George Gershwin nach der Pause. Besonders großen Beifall gab es dabei für das pfiffige Stück „Alexander's Ragtime Band“ von Irving Berlin mit einem herrlichen Groove. Im ersten Teil stand die Oper, vor allem aber Giacomo Puccini im Mittelpunkt. Excellent war schon der Einstieg mit Rossinis Ouvertüre zu „Der Barbier von Sevilla“, der Lust auf mehr machte.
Als wahrer Ohrenschmaus erwiesen sich die drei Sänger, die beiden Sopranistinnen Sarah Cossaboon und Elena Lyamkina sowie der mexikanische Tenor Antonio Rivera, ein stimmgewaltiger Sänger, der mühelos einen noch größeren Saal mit seiner Stimme hätte ausfüllen können. Cossaboon begeisterte vor allem mit dem traumhaft gesungenen „Summertime“ von Gershwin. Lyamkina zeigte ihr Können vor allem in „Quando me'n vo“ aus La Boheme. Die Sänger brillierten in Soli, aber auch in abwechselnden Duetten und zum Schluss als Trio, mit dem Leonhard-Cohen-Hit „Hallelujah“.
Zum Ohrenschmaus kam vor der Pause die Augenweide: Die Elevinnen von „Joy of Ballett“ bezauberten das Publikum mit einem getanzten Walzer „Dornröschen“ von Peter Tschaikowski. Ein Wermutstropfen für die meisten Zuschauer aber war, dass man knapp vor der Bühne eingeschränkte Sicht hatte.
Glück zu haben und das auch zu erkennen, hänge oftmals davon ab, wie wir die Dinge sehen und was wir daraus machen, meinte die Bürgermeisterin Anna Stolz in ihrer Begrüßung. „Das Glas für 2018 ist voll – und wenn es leer zu werden droht, füllen wir es eben wieder“, sagte sie.