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MARKTHEIDENFELD
Ein Einhorn und Steine aus der Türkei
Martin Harth
Martin Harth
 |  aktualisiert: 23.12.2015 11:57 Uhr

Sie kauerten auf dem Boden, mit Pinseln und Farbdosen bewaffnet, und verzierten die Asphalt-Decke mit bunten Farben. Was Mitschüler im vergangenen Jahr begonnen hatten, setzten Siebt- und Zehntklässler des Balthasar-Neumann-Gymnasiums am Mittwoch fort. Der Weg am Heubrunnenbach, zwischen Gymnasium und Äußeren Ring wurde um einige Kunstwerke bereichert und war deshalb gesperrt.

2011 hatte der Umweltbeirat der Stadt zu einem Ideenwettbewerb aufgerufen, wie man den Weg entlang des Bachlaufs mit wenigen Mitteln attraktiver gestalten könnte. Aus diesem Wettbewerb gingen die Gymnasiasten mit ihrem Vorschlag im Jahr darauf als Sieger hervor.

Von den großen Sandsteinen, die der Bauhof 2013 in den Bachlauf gesetzt hatte, sind nicht mehr alle da: Sie waren mutwillig umgekippt worden und wurden deshalb entfernt. Schüler verzierten den Weg mit regebogenfarbigen Wellen. Zwischenzeitlich wurden auch die Abfallbehälter am Wegesrand und Rohreinläufe bunt gestaltet.

Nun setzten andere Schüler das Projekt unter Leitung ihres Kunstlehrers Reinhold Hußendörfer fort, verlängerten die Strecke, ergänzten frühere Abschnitte. Die Regenbogenwellen dominieren nach wie vor. Dazwischen sind nun aber auch andere Motive zu entdecken, etwa ein großes, weißes Einhorn. Die beiden im Bachlauf verbliebenen Sandsteinstelen wurden ebenfalls mit Motiven wie einer Nixe gestaltet.

Die Schüler waren begeistert dabei. Der frühere Stadtrat Ernst Weißenberger, der Mitglied der Wettbewerbsjury gewesen war, ließ es sich nicht nehmen, sie vor Ort ein wenig zu ermuntern. Nebenbei sorgte er für die Sperrung der Strecke und versuchte übellaunigen Passanten die Sache zu vermitteln. Viele freuten sich, drehten mit dem Fahrrad bereitwillig um oder wichen den gemalten Motiven über die Grünfläche aus. Einige wenige schimpften aber auch.

Hußendörfer findet die ganze Sache recht spannend, auch wenn sie sich schon etwas hinziehe und einigen zusätzlichen Aufwand verursache. Die Beziehung der Schüler zu ihrem Umfeld und zu Marktheidenfeld werde damit ein Stück enger.

Als nächstes sollen große, farblich gestaltete Kieselsteine im Heubrunnenbach platziert werden. Hußendorf staunte allerdings nicht schlecht, als der Bauhof die erste Charge der Steine zur Bearbeitung in den Keller der Schule lieferte: Er erkannte, dass diese kostengünstigste Variante bis aus der Türkei nach Marktheidenfeld gekommen war. Bei allem Kostenbewusstsein, so dankte er jedoch, nehme die Stadt für das Projekt schon ein paar Euro in die Hand, um einen ungewöhnlichen und fröhlichen Spazierweg entstehen zu lassen.

 
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