Wie so viele andere Kultureinrichtungen ist auch das Film-Photo-Ton-Museum in Gemünden seit Monaten geschlossen. Wir blicken hinter die verschlossenen Museumstüren auf einige besondere Exponate. Der Umzug aus den kleinen Räumen im Bahnhof in die Säle vom Huttenschloss gestattete endlich, große Exponate auszustellen. Als das Lohrer Bavaria Kino geschlossen wurde, fand der Ernemann VIII Kinoprojektor - neben verschiedenen Plakaten und den Sitzen im Kinoraum - hier seine zweite Heimat. Damals sorgte Günter Haldy, einer der Mitbegründer des Museums, für den sorgfältigen Ab- und Aufbau des tonnenschweren Gerätes.
Die Dresdener Firma Ernemann war einer der renommiertesten Hersteller von Projektoren und exportierte ihre Geräte weltweit, bis Zeiss-Ikon die Produktion übernahm. Elektroden erzeugten einen Lichtstrahl, der gebündelt zu einer sehr starken Belichtung des Films führte.
Die Laufzeit einer Filmspule betrug rund 45 Minuten. Bei längeren Spielfilmen musste danach die zweite Spule eingesetzt werden. Weil man den Zuschauern die Wartezeit nicht zumuten konnte, standen in jedem Kino zwei dieser Projektoren, so dass der Wechsel nahezu unbemerkt vonstatten gehen konnte.
Vom ersten privaten bis zum professionellen Vorführgerät bietet das Gemündener Museum einen umfassenden Überblick auf die bedeutenden Leistungen in der Geschichte der Filmvorführung, für die heute ein handtellergroßes Smartphone ausreicht.
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Eine herrliche Erinnerung an frühere Zeiten. Und dann noch das Popcorn aus der alten Popcorn-Maschine. Hoffentlich sind bald wieder die Kinoabende möglich!