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PARTENSTEIN
Ein Blick auf die Dorfgeschichte
Fotos- und Videoausschnitte im Partensteiner Jugendheim: Ideengeber und Initiator Reinhold Scherg (rechts) erklärt Armin Grein und seiner Gattin die ausgestellten Geräte.
Foto: Eva Amend | Fotos- und Videoausschnitte im Partensteiner Jugendheim: Ideengeber und Initiator Reinhold Scherg (rechts) erklärt Armin Grein und seiner Gattin die ausgestellten Geräte.
Von unserer Mitarbeiterin Eva Amend
 |  aktualisiert: 13.01.2016 10:52 Uhr

Betritt man in diesen Tagen das Jugendheim in Partenstein, so könnte man meinen, man befände sich in einem als Museum umfunktionierten Lichtspielhaus. Im großen Saal des Gebäudes hat am vergangenen Samstag die Sonderausstellung „Als die Bilder laufen lernten“ begonnen. Die nächsten drei Wochen zeigt die Filmwerkstatt Reinhold Scherg zusammen mit dem Geschichts- und Burgverein Partenstein hier Bild- und Tongeräte sowie Fotos und Videos aus 40 Jahren Dorfgeschehen.

Bereits als Kind konnte sich Reinhold Scherg, der Initiator des Projekts, für bewegte Bilder begeistern. Er sei zwar nie ein großer Kinogänger gewesen, das Fernsehen jedoch hätte es ihm schon früh angetan. Weil in seinem Heimatdorf zur damaligen Zeit nur etwa drei Haushalte im Besitz eines Fernsehapparates waren, traf sich ein gutes Dutzend Kinder regelmäßig in einem dieser modernen Wohnzimmer, um sich gemeinsam die Kinderstunde anzusehen.

Als Jahre später der Gedanke aufkam, einmal selbst Hand anzulegen, fehlten die 100 Mark für eine Kamera. Im Alter von 25 Jahren legte Scherg sich dann schließlich für 50 D-Mark endlich das erste eigene Modell zu. Gebraucht, aber intakt. Von da an dokumentierte er alles rund um das Dorf, vor allem aber seine Kinder Nicole und Christian.

Hobbyfilmer und Fotograf

Als man ihn nach einiger Zeit ohne Kamera in der Hand kaum noch wiedererkannte, bekam er erste Aufträge wie das Filmen von Konfirmation, Hochzeiten oder runden Geburtstagen. Nachdem die Sache kurz darauf vom Landrat genehmigt wurde, konnte er seiner Tätigkeit als Hobbyfilmer und Fotograf offiziell nachgehen und hatte von da an sämtliche Feste und Ereignisse um Partenstein und Umgebung im Kasten.

Eine Ausstellung in dieser Form sei über Jahre geplant gewesen, daher war Scherg stets motiviert, alle seine Filme und Fotografien zu sammeln. Außerdem wäre das viele Material zum Wegwerfen sowieso viel zu schade. Fast 30 Hobbyfilmer haben für das Projekt „Als die Bilder laufen lernten“ nun ihr Videomaterial zusammengetragen. Im Laufe der Zeit haben Scherg und sein Team mit vielen verschiedenen Filmformaten gearbeitet. Begonnen mit Normal 8 und Super 8, folgten stets am Puls der Technik High-8 und Video 2000, bis schließlich in Full HD gefilmt wurde. Man fing früh damit an, die Aufnahmen zu digitalisieren, um sie auch für die Nachwelt erhalten zu können.

Historische Tauchausrüstung

Neben all den Fotografien und Filmausschnitten können die Besucher anhand der ausgestellten Bild- und Tongeräte die rasante Entwicklung der Technik nachvollziehen. So haben die Filmwerkstatt und der Geschichts- und Burgverein eine Vielzahl an beeindruckenden Geräten wie Kameras, Radios und Fernsehern zusammengetragen. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die von Wolfgang Nätscher zur Verfügung gestellte historische Tauchausrüstung. Neben zwei komplett erhaltenen Tauchanzügen sind wertvolle Funde sowie selbstgedrehte Filme und die dafür verantwortliche Unterwasserkamera zu bestaunen.

Begleitet wird die dreiwöchige Ausstellung von Kinoabenden, die drei bis viermal in der Woche im Jugendheim stattfinden. Es werden Filmraritäten aus den letzten 60 Jahren Partenstein und Umgebung ausgestrahlt. Ein Höhepunkt des Filmprogramms ist die Partensteiner Premiere von „Großeltern“, einem Dokumentarfilm von Nicole Scherg. Der Streifen lief bereits im italienischen Fernsehen und auf Filmfestivals in New York, Rom und Moskau. Nicole Scherg selbst wird diesen Film am 30. Januar 2012 vorstellen.

Bereits zur Eröffnung am Samstag begrüßten Bürgermeister Stephan Amend und der Vorsitzende des Geschichts- und Burgvereines Partenstein, Heinz Steigerwald, zahlreiche Ehrengäste und interessiertes Publikum. Neben Altlandrat Armin Grein und seiner Gattin begeisterten sich auch die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, Bezirksräte und weitere Vertreter aus Politik und Kirche für den überwältigenden Umfang der Ausstellung.

 
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