Der Eichenprozessionsspinner ist wieder da. „Fast jede Eiche in Karlstadt ist befallen“, sagt Kornelia Winkler, Pressereferentin der Stadt. Der Bevölkerung rät sie, Abstand zu den Bäumen zu halten, denn die Haare des Eichenprozessionsspinners können Entzündungen auf der Haut auslösen.
An den Parkplätzen an der Gemündener Straße stehen viele Eichen, die an heißen Tagen willkommenen Schutz vor der Sonne gewähren. Im Moment sollte man aber vorsichtig sein. Fast unter jeden Baum hat das Bauamt der Stadt ein Schild aufgestellt, das vor dem Eichenprozessionsspinner warnt und zu Abstand von den Bäumen rät.
Die Raupen bevorzugen vor allem sonnig, warm und einzeln stehende Eichen. Die Besonderheit dieser Schmetterlingsart besteht darin, dass die Raupen Fressgesellschaften bilden, die sich tagsüber am Stammfuß oder unter Astansätzen aufhalten, von wo aus sie sich abends in „Prozessionen“ zum Fressen in das Laubwerk der Eiche bewegen, um am Morgen wieder in die Nester zurückzukehren.
Vorsicht vor den Haaren
Vor den Haaren des Eichenprozessionsspinners sollte man sich hüten. Diese können aufgrund ihres geringen Gewichtes durch den Wind weiter getragen werden. Die Raupenhaare können je nach Dauer ihrer Einwirkung und der individuellen Empfindlichkeit starke Entzündungen auf der Haut auslösen.
Wird ein Nest des Eichenprozessionsspinners entdeckt, sollte es entfernt werden. Dies wird laut Kornelia Winkler der Bauhof für die Bäume auf städtischem Grund übernehmen. Dazu wurde ein spezieller Industriestaubsauger mit einem Filter bestellt, der allerdings noch nicht eingetroffen ist.
Feuerwehr nur bei Gefahr zuständig
Werden Nester des Eichenprozessionsspinners auf Privatgrund festgestellt, empfiehlt Winkler den Eigentümern, eine geeigneten Firma mit der Beseitigung zu beauftragen. Die Feuerwehr sei nur dann zuständig, wenn eine unmittelbare Gefahr droht.
Von einer großen Plage, die die Menschen zum Hautarzt treibt, kann aber in Karlstadt nicht die Rede sein. „Wir hatten nur einen Patienten mit Verdacht auf eine Entzündung“, sagt Dr. Franz-Georg Dunkel. Er glaubt nicht, dass man nur durch Vorbeilaufen an einem vom Eichenprozessionsspinner befallenen Baum schon Probleme bekommt. „Da muss schon ein größerer Kontakt da sein“, sagt er. Von einem Picknick unter dem Baum rät er aber dringend ab. Sollte es zu Entzündungen kommen empfiehlt er zu duschen, zu kühlen und in schlimmeren Fällen natürlich den Gang zum Hautarzt.
Weitere Informationen bei unmittelbarer Gefahrenlage gibt es beim Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Karlstadt unter Tel. (0 93 53) 7902 -30 oder 7902 -33.