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Karlstadt
Ehrenzeichen für langjähriges Engagement verliehen
Landrätin Sabine Sitter zeichnete in einer Feierstunde im Landratsamt in Karlstadt Helferinnen und Mitglieder aus, die sich seit 25, 40 und sogar über 50 Jahren beim Bayerischen Roten Kreuz und  Technischen Hilfswerk ehrenamtlich engagieren. 
Foto: Sylvia Schubart-Arand | Landrätin Sabine Sitter zeichnete in einer Feierstunde im Landratsamt in Karlstadt Helferinnen und Mitglieder aus, die sich seit 25, 40 und sogar über 50 Jahren beim Bayerischen Roten Kreuz und Technischen Hilfswerk ...
Sylvia Schubart-Arand
 |  aktualisiert: 17.03.2023 03:56 Uhr

"Un­se­re Blau­lich­t­or­ga­ni­sa­tio­nen sind un­er­läss­li­che Part­ner, wenn es um die Ver­sor­gung un­ser Bür­ge­rin­nen und Bür­ger geht." Das stellte Landrätin Sabine Sitter in einer kleinen Feierstunde im Sitzungssaal des Landratsamts in Karlstadt bei der Verleihung von 17 Ehrenzeichen an langjährige Mitglieder des Technischen Hilfswerks und des Bayerischen Roten Kreuzes aus dem Landkreis Main-Spessart fest. Nach der Begrüßung mit Landrätin-Secco bedankte sie sich, dass "die Damen und Herren über Jahre hinweg in den verschiedenen Organisationen unglaublich viel geleistet haben". Deren ehrenamtliches Engagement reicht von 25 über 40 Jahre bis hin zu 50 Jahren.

Die Landrätin blickte auf das große Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion und erwähnte als kleinen Beitrag des Landkreises gelieferte Decken, Kissen und Heizgeräte und betonte, wie wertvoll ein funktionierendes Katastrophenmanagement ist. Das habe gerade Deutschland in den vergangenen Jahren erfahren, als die Bedeutung der Hilfsorganisationen mit der Corona-Pandemie, dem einsetzenden Ukraine-Krieg und der damit einhergehenden Energiekrise auch im Landkreis Main-Spessart merklich in den Fokus gerückt sei.

Sitter betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt als oberster Katastrophenschutzbehörde noch nie so eng gewesen sei und die praktische Unterstützung der Fachleute des Roten Kreuzes und des THWs unerlässlich gewesen sei. Sie lobte, dass diese sich als "flexible, unkomplizierte und tatkräftige Einsatzkräfte bewiesen haben". Die Staatlichen Ehrenzeichen übergab Sitter im Namen des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann.

Für ein halbes Jahrhundert Dienstzeit erhielten die beiden Brüder Joachim und Michael Nätscher vom THW-Ortsverband Lohr jeweils das "Große Ehrenzeichen". Joachim Nätscher begeisterte unzählige Kinder und Jugendliche fürs THW und ist selbst ein "unentbehrlicher Aktivposten" als Boots- und Fährtenführer, Atemschutzgeräteträger, Kran- und Motorsägenbediener sowie als Allroundtalent bei allen Belangen rund um die Fahrzeuge, nicht zuletzt wegen seiner großen Ausdauer, Ruhe und Gelassenheit. Durch deutschlandweite Einsätze und auch in Frankreich hat er bereits Bundesflutmedaillen bekommen.

Michael Nätscher absolvierte bereits über 50 Lehrgänge in den Bereichen Wasser-, Führungs- und Auslandsausbildung, Öffentlichkeitsarbeit bis hin zum Fachberater in Führungsstellen, war 18 Jahre Zugführer und 20 Jahre Ortsbeauftragter. Als "blauer Engel" war der Handwerksmeister in Italien, Frankreich, Pakistan, auf den Philippinen, in Bosnien, im Nordirak und Jordanien tätig und bei zahlreichen Einsätzen in Deutschland, wofür auch er schon mehrfach ausgezeichnet worden ist.

Solche Vorbilder locken junge Menschen. Bestes Beispiel ist Christian Rosenberger aus Lohr, der schon als Zehnjähriger in die Jugendgruppe ging, die 2004 als erste bayerische Mannschaft den Bundessieg holte. In den 25 Jahren war der Experte für Auslandseinsätze als Elektriker, Campplaner und Pumpspezialist aktiv. Er bringt seit Jahren als Helfer die meisten THW-Stunden ein.

Genau so lange ist Petra Bold dabei, die durch ihren Vater, den langjährigen Lohrer THW-Ortsbeauftragten Ernst Herr, das THW quasi in die Wiege gelegt bekommen hatte. Studium und Familienplanung bedingten eine THW-Pause, doch nun ist sie wieder eingestiegen und hilft bei der Ausbildung, Übungen und Einsätzen.

Auch bei Anna Katharina Nätscher verpflichtet der Familienname. Sie gehörte zum erfolgreichen Wettkampfteam 2004, ist Bootsführerin, war Truppführerin, kennt sich als Gefahrgutbeauftragte aus, bildet Nachwuchskräfte aus und ist Betreuerin bei Zeltlagern. Zum erfolgreichen Lohrer THW-Wettkampf-Team gehörte auch Alexander Metzger, der Lehrgänge fürs Schweißen und thermisches Trennen absolvierte und Kraftfahrer ist.

Nicole Roth aus Lohr war ebenfalls Bundessiegerin, Truppführerin und hat bereits das Helferzeichen in Gold. Wegen Familie und Beruf pausiert sie zwar, aber der Ortsverband kann bei Übungen, Einsätzen und Veranstaltungen stets auf ihre Unterstützung zählen. Vom Karlstadter Ortsverband wurde Tobias Fuchs für seinen 25-jährigen Einsatz gewürdigt.

Landrätin Sitter würdigte in der Feierstunde im Landratsamt auch den Einsatz von sieben Mitgliedern der Bereitschaft Erlenbach, die seit 25, 40 und Jahren beim Bayerischen Roten Kreuz für ihre Mitmenschen im Einsatz sind. Auf 40 Dienstjahre blicken zwei Mitglieder in der Bereitschaft Kreuzwertheim.

Zu den Erlenbachern gehören die ehemalige stellvertretende Bereitschaftsleiterin Manuela Väth, die Schiffsausflüge für Behinderte begleitete und Seniorenarbeit machte, sowie Katja Heyde, die seit fast vier Jahrzehnten aktiv ist, unter anderem jahrelang als Schriftführerin und acht Jahre als Leiterin der Bereitschaft. In dieser Zeit organisierte sie Veranstaltungen, Sanitätswachdienste, Aus- und Fortbildungen. Beide bekamen das Ehrenzeichen am Bande in Silber.

Das Ehrenzeichen in Gold nahm Gerlinde Bittner entgegen, die Leiterin der Frauenbereitschaft und über zwei Jahrzehnte der Sozialarbeit war und sich in diesem Bereich auch auf Kreisebene engagierte.

Norbert Hörning engagierte sich über 20 Jahre als Kolonnenarzt und nach dem Zusammenschluss der Bereitschaften als stellvertretender Bereitschaftsarzt bis 2021, der viele Ehrenamtliche bei der Ausbildung in die Notfallversorgung von Leicht- und Schwerverletzte einführte.

Carmen Wiesmann kümmerte sich über viele Jahre um die Finanzen, führte die Frauenbereitschaft und arbeitete sehr aktiv in den Sozialbereichen auf Orts-, Kreis- und überregionaler Ebene. Besonders lag ihr die Verbindung zum Roten Kreuz der damaligen DDR am Herzen.

Als echtes Urgestein der Bereitschaft Erlenbach durfte sich Hermann Diener über das Große Ehrenzeichen in Gold freuen für seinen mehr als 50-jährigen Einsatz; er war schon Schriftführer und Gruppenführer, vor allem Berater der Bereitschaftsleitung und tut sich im Katastrophenschutz und in der Notfallrettung hervor.

Fünf Jahrzehnte dabei ist auch Elisabeth Keller, auf die sich die Frauenbereitschaft und Jugend immer verlassen konnte, etwa bei Blutspendeterminen oder Spendensammlungen; ein wichtiges Anliegen sind ihr Veranstaltungen in den Marktheidenfelder Seniorenheimen.

Das Ehrenzeichen am Bande in Gold ging auch an Winfried Tschöp und Bernd Wolz von der Bereitschaft Kreuzwertheim. Beide sind technisch versiert und bilden ein gutes Team. Wolz ist Ansprechpartner für technische Instandhaltungen und Reparaturen sämtlicher Art, sorgt sich um die Sicherheit und Einsatzfähigkeit der Feldküche, baute wesentlich an den neuen Rollwagen für die Schnelleinsatzgruppe Verpflegung mit und bringt sich in die Ausbildung der jüngeren Generation ein.

 
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