
In der Bürgerversammlung lobte Bürgermeisterin Lioba Zieres das ehrenamtliche Engagement verschiedener Personen, die sich im Ort für das Allgemeinwohl, Verschönerungen oder Hilfsdienste einsetzen: "Unser Dorf wäre ohne diesen Idealismus ärmer." Sie nahm die Gelegenheit wahr, den Protagonisten einmal vor einem größeren Publikum zu danken und Präsente zu überreichen.
Jahrzehnte lang pflegte Roland Breitenbach mit seiner Frau Luzie die unter Denkmalschutz stehende Lourdesgrotte am Ortseingang. Nachdem das Ehepaar aus gesundheitlichen Gründen vor fünf Jahren das Amt abgab, übernahm nahtlos Claus Weismantel den Pflegedienst und kümmert sich um ein ordentliches Aussehen der Gedenkstätte. Ein grünes Händchen für die Dorfgemeinschaft legt seit nunmehr 30 Jahren Luise Herget an den Tag, die sich um die Pflege und Bepflanzung des Kriegerdenkmals kümmert. Als vor einigen Jahren die seitherige Kirchenschmückerin altersbedingt ihren Dienst aufgab, suchte man monatelang einen Nachfolger. Dann erklärten sich Isabella Hofmann und Marianne Biemüller bereit, sich um den Schmuck der Altäre auch bei besonderen Kirchenfesten wie Erntedank oder Weihnachten zu sorgen.
Vor sieben Jahren gründete sich in Obersinn die erste "Helfer-vor-Ort-Gruppe" im Altkreis Gemünden, erklärte die Bürgermeisterin. Sie bietet organisierte Hilfe in der therapiefreien Zeit an, bis der Rettungsdienst eintrifft. Die Einsätze reichen von Brüchen, Schlaganfall, Herzinfarkt bis hin zu Todesfällen. Nach dem Rückgang der ärztlichen Versorgung und aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung zeigte sich Zieres froh über die derzeit zwölf Personen umfassende Hilfsgruppe, die keine Nachwuchsprobleme hat.
Im Dachboden des Rathauses stapelte sich ein großer Berg kommunaler Akten, Unterlagen und alter Schriftstücke. Die Hobby-Geschichtsforscherin Doris Nickel erklärte sich bereit, die alten Dokumente zu sortieren, zu sichten und fachmännisch aufzubereiten, lobte die Bürgermeisterin. Aus dem Obersinner Ortsbild sind die kreativen Hände von Marianne Biemüller nicht mehr wegzudenken. Sei es beim Schmücken des Weihnachtsbaumes am Rathaus, Osterdeko und ähnliche jahreszeitliche Dekorationen an der Sinnbrücke bis hin zur öffentlichen Toilette: Ihre Handschrift ist überall zu bewundern. Ganz besondere Fähigkeiten zeigt sie beim jährlichen Schachblumenfest, bei welchem ihre Dekorationen höchstes Lob der Gäste finden.