Was als Pilot in der Region Rhön-Grabfeld begann, wird nun auf eine weitere unterfränkische Region übertragen. Im Mai 2019 startete das Projekt Schlaganfall-Helfer Rhön-Grabfeld, heißt es in einer Pressemitteilung.
In enger Kooperation der Klinik für Neurologie am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt und der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe, dem Bayerischen Roten Kreuz (Kreisverband Rhön-Grabfeld und Bezirksverband Unterfranken), dem Zentrum für Aphasie & Schlaganfall, Unterfranken, sowie dem Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen (ZTM) konnten bisher 14 ehrenamtliche Helfer umfassend ausgebildet werden. Nun startete das Projekt in der Region Main-Spessart. Erstmals wurden so Ehrenamtliche aus Lohr am Campus in Bad Neustadt geschult.
„Wir freuen uns, dass das Projekt überregional so positiv wahrgenommen und mit unserem Know-how auch an anderen Standorten etabliert wird. Das ist ein weiterer wichtiger Beitrag für eine ganzheitliche Schlaganfallversorgung und eine große Unterstützung für die Patienten und deren Angehörige. Allen ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern gilt unser besonderer Dank“, sagt Dr. Hassan Soda, Chefarzt der Klinik für Akutneurologie II/Stroke Unit und Intensivmedizin.
Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen radikal verändern. In vielen Fällen ist der Patient lebenslang auf ärztliche, therapeutische und pflegerische Behandlung sowie die Versorgung mit Hilfsmitteln angewiesen. Experten wissen: Im Rahmen dieser Nachsorge ist eine persönliche und individuelle Unterstützung der Betroffenen besonders wichtig. Wie diese Hilfestellung aussieht, hängt von den Bedürfnissen des jeweiligen Patienten ab.
Die Schlaganfall-Helfer unterstützen im Alltag, begleiten zu Arztterminen oder helfen bei der Beschaffung von Bedarfsartikeln und der Beantragung von Hilfsmitteln. Pflegerische oder hauswirtschaftliche Tätigkeiten zählen nicht zu den Aufgaben der Ehrenamtlichen, heißt es in der Mitteilung weiter.
„Schlaganfallpatienten behalten oft lebenslang Einschränkungen, wie Lähmungen, Taubheitsgefühl oder Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen. Darauf müssen sich die Helfer einstellen und individuell unterstützen, damit die Patienten den Alltag möglichst selbstbestimmt meistern können. Damit entlasten sie auch pflegende Angehörige und sind eine große Stütze für sie“, erklärt Soda.
Die Ausbildung der Schlaganfall-Helfer umfasst 40 Unterrichtseinheiten, die Grundausbildung wird mit einem Zertifikat abgeschlossen. Neben medizinischen und sozialrechtlichen Basiskenntnissen steht auch die Kenntnis über regionale Hilfestrukturen auf dem Lehrplan.