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Lohr
Eher mehr Parkplätze als weniger
Bearbeitet von Boris Dauber
 |  aktualisiert: 23.02.2022 02:25 Uhr

Bürgermeister Mario Paul hat im Zusammenhang mit dem geplanten Parkdeck-Neubau an der Ignatius-Taschner-Straße in Lohr angeregt, noch einmal über die Zahl der Stellplätze nachzudenken. Die derzeit rund 200 Stellplätze auf dem alten Parkdeck sollen gemäß der aktuell geltenden Beschlusslage auf 310 erhöht werden.

In der jüngsten Sitzung des Werkausschusses machte der Lohrer Bürgermeister jedoch deutlich, dass es um die Dimension des neuen Parkdecks womöglich noch eine Diskussion geben könnte. Aufgrund der Corona-Pandemie und des Trends, dass mehr Menschen zuhause arbeiten, sei der Andrang auf die Parkplätze im Altstadtbereich deutlich zurückgegangen, sagte Paul.

Neuen Wohnraum schaffen

Burkhard Heimbach, Main-Spessarter Kreisvorsitzender des Handelsverbands Bayern, fragt in einer Stellungnahme, weshalb immer davon ausgegangen werde, dass alles weniger werde. "In Lohr habe es wenige Entwicklungsmöglichkeiten für neue Gebäude. Es gebe aber noch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Wohnräume zu schaffen, schreibt er. "Dafür werden Anwohner-Parkplätze benötigt", betont Heimbach.

Des Weiteren habe man die einmalige Chance, Lohr als Mittelzentrum für die nahe Versorgung weiter auszubauen. "Wir haben ein Kleinod mit den Innenstadt-Geschäften, das es sonst so nicht mehr gibt." Der Kreisvorsitzende des bayerischen Handelsverbands regt an, sich neu zu positionieren und "vor allem mehr leicht zu erreichende Parkplätze, mit naher Anbindung an die Innenstadt zu schaffen".

Viele sind auf Auto angewiesen

Neben den mobilen, vitalen 20- bis 60-Jährigen, die leicht jeden Hügel erklimmen und das Fahrrad als Fortbewegungsmittel und zum Einkaufen nutzen, gibt es laut Heimbach eine ganze Reihe Bürger, die ebenfalls alle Möglichkeiten nutzen möchten, "obwohl sie auf ein Auto angewiesen sind". Ferner erstrecken sich die zukünftig wieder verstärkt zu erreichenden Einzugsgebiete bis in die Landkreise Aschaffenburg, Bad Kissingen, Main-Kinzig, Würzburg und Main-Tauber, schreibt Heimbach.

"Dafür braucht es ausreichende und leicht zu erreichende Parkplätze, weil offensichtlich jede andere größere Kommune den Autofahrern den Krieg erklärt hat", so der Lohrer Geschäftsmann. Lohr habe selbst zu Zeiten der Fuhrleute vom Verkehr gelebt und das werde in Zukunft auch so bleiben, meint er.

Als Grund dafür gibt Heimbach an, dass sich "der öffentliche Nahverkehr in unserem Raum schlichtweg im notwendigen Maß nicht finanzieren lässt". Sollte Carsharing zukünftig stärker in den Fokus rücken, wäre dafür ein guter Standort notwendig.

Parkhaus als große Chance

Dem Parkhaus am Kaibach räumt er große Chancen ein. Derzeit müssten Menschen, die von auswärts kommen und in Lohr arbeiten, auf der Mainlände Geld für das Parken zahlen. Nahezu alle Nebenstraße seien daher zugeparkt. Die Kommune mache ihnen das Leben zusätzlich schwer, schreibt Burkhard Heimbach. "Viele Betriebsinhaber fühlen sich im Würgegriff der Stadtverwaltung: Grundsteuer, Wasserkosten, Gewerbesteuer erhöht, kostenfreie und geplante Parkplätze reduziert."

Der Kreisvorsitzende des Handelsverbands Bayern hofft, dass das Parkhaus am Kaibach eher größer geplant und gebaut wird und die Parkgebühr an der Lohrer Mainlände wieder entfällt, damit sich die Einkaufsstadt Lohr positiv entwickeln kann.

 
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