Im Alter von fast 88 Jahren ist Alfons Gwosdz verstorben. Vielen wird er noch als Betreiber der Diskothek „Waldschlösschen“ in Erinnerung sein.

Gwosdz wurde am 10. Oktober 1926 in Schlesien geboren. Er war in einer technischen Beamtenlaufbahn, die durch den Kriegsdienst jäh beendet wurde. 1945 kam er in französischer Gefangenschaft, aus der er fliehen konnte. Zu Fuß hatte er sich auf den Weg zu seinen Eltern nach Bischofsheim bei Hanau gemacht.

Er fand Arbeit bei der Reichsbahn und danach bis 1959 bei der Deutschen Bank in Frankfurt. Danach war er als Transportunternehmer und im Druckereiwesen selbstständig. Gwosdz suchte immer wieder neue Herausforderungen, die er mit Erfolg bewältigte. 1954 hatte er Elisabeth Tschauner, die ebenfalls aus Schlesien stammte, in Frankfurt geheiratet. Das Paar hat zwei Kinder.

Durch eine Anzeige wurde die Familie auf das zum Verkauf stehende Anwesen „Gummimühle“ zwischen Hafenlohr und Windheim aufmerksam; sie übersiedelte 1972 nach Hafenlohr. Mit viel Eigenleistung und großem Arbeitseinsatz wurde die ehemalige Gummimühle zu einer Diskothek um- und ausgebaut. Von 1978 bis 1992 betrieb Gwosdz sie, die in „Disco Waldschlösschen“ umbenannt und von Tochter und Schwiegersohn bis 2004 weiter geführt wurde. Gwosdz kannte auch im Ruhestand keine Langeweile und als „ehrenamtlicher Hausmeister“, wie er sich selber nannte, war er mit seinem Geschick unermüdlich im Einsatz. Als Familienmensch verbrachte er viel Zeit mit seinen Angehörigen. Durch die Arbeit in der Diskothek hatte die Familie ein gutes Verhältnis zur Jugend; viele Vereine konnten sich immer wieder über Spenden freuen.

Gwosdz sagte anlässlich seiner Goldenen Hochzeit 2004, dass die Zeit ab 1972 die schönste in seinem arbeitsreichen Leben gewesen sei.

Der Verstorbene wird am Donnerstag, 25. September, um 14 Uhr auf dem Friedhof Hafenlohr beigesetzt.