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KARLSTADT
Ehemalige Synagoge: Substanz ernsthaft gefährdet
Die ehemalige Synagoge in Laudenbach muss dringend saniert werden. Davon überzeugte sich die SPD-Stadtratsfraktion bei ihrem Besuch.
Foto: Heidi Wright | Die ehemalige Synagoge in Laudenbach muss dringend saniert werden. Davon überzeugte sich die SPD-Stadtratsfraktion bei ihrem Besuch.
Bearbeitet von Michaela Moldenhauer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:41 Uhr

Die Bausubstanz der ehemaligen Synagoge in Laudenbach ist ernsthaft gefährdet. Davon konnte sich die SPD-Stadtratsfraktion bei ihrem Besuch in Laudenbach informieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Sachkundiger Führer war der Vorsitzende des Fördervereins Georg Schirmer. Dieser machte unmissverständlich deutlich, dass die Plastikabdeckung der Synagoge dazu beiträgt, dass das Gebälk des Gebäudes durch Staunässe stark leidet und gelitten hat.

Notwendig wäre hier eine sofortige Bestandsaufnahme, die darin münden muss, das Gebäude möglichst zeitnah zu sanieren und dann auch zu nutzen. Schirmer stellte die überregionale Bedeutung der erhalten gebliebenen Stätte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Laudenbach heraus. Über 400 Jahre lebten Juden in Laudenbach und noch heute sind viele Zeugnisse ihrer Kultur und ihres Lebens im Ort sichtbar: jüdischer Friedhof am Berg, Mikwe, Judenhof am Schloss, Berney-Mühle, Mazzenbäckerei, Synagoge.

In der Region um Laudenbach existieren Judenwege aus allen vier Himmelsrichtungen von Homburg, Bergrothenfels, Steinbach über Lohr, Wiesenfeld, Gemünden, Höllrich, Arnstein und Würzburg. Aus diesen Orten brachten Juden ihre Toten zum Bezirksfriedhof Laudenbach. Viele Fachleute bezeichnen das Ensemble an erhaltenen jüdischen Einrichtungen in dem Dorf als einzigartig. Die kleine Synagoge zählt zu den ältesten noch unverbauten Synagogen des 17. Jahrhunderts in Deutschland. „Wir müssen uns als Stadt unserer Verantwortung stellen und nicht länger warten, “ so stellvertretender Landrat und Stadtrat Harald Schneider.

Fraktionsvorsitzender Stefan Rümmer erinnerte an die Synagogen in Urspringen, Wiesenfeld oder Arnstein, die mittlerweile lebendige Orte der Begegnung geworden sind. „Wenn wir tatsächlich die Synagoge erhalten wollen,“ so Stadträtin Martha Bolkart-Mühlrath, „dann finden wir auch einen Weg!“ Das Nutzungskonzept sieht vor, durch das sanierte Gebäude nicht nur jüdische Geschichte und jüdisches Alltagsleben darzustellen, sondern es soll ein lebendiger Ort der Begegnung werden und durch die Bevölkerung genutzt werden.

Stadtrat Wilhelm Glück wollte zunächst die Bestandsaufnahme abwarten, bevor irgendwelche Zusagen gemacht werden. „Die Finanzlage der Stadt erlaubt keine großen Sprünge,“ sagte Glück. Seit 2015 ist die Stadt Karlstadt Eigentümerin des Gebäudes und hat bisher außer der Notsicherung keinerlei Maßnahmen unternommen, heißt es in der Mitteilung. Die SPD-Stadtratsfraktion will einen Antrag in den Stadtrat einbringen, dass so bald als möglich eine offizielle Begutachtung und Bestandsaufnahme des Gebäudes erfolgt.

 
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  • Mainpostonlinezugang
    Für Laudenbach, den Ortsteil, der der Stadt Karlstadt seit Jahrzehnten durch Flächenverkäufe an die Firma Schwenk das meiste Geld einbringt, hat der Herr Bürgermeister wie immer nichts übrig!
    Schäm dich Kruck!!!
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  • frankenausdistanz
    Das sind wir den jüdischen Mitmenschen schuldig zur Wiedergutmachung, dass wir deren Gebäude zum Gedächtnis erhalten und nun weiter für Veranstaltungen nutzen in dem Bewußtsein, dass niemals mehr so ein Holocaust in unserem Land geschehen darf! Dafür muß die Stadt Karlstadt genug Geld haben!
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